Billard "Komme immer gerne nach Viersen"

Viersen · Keiner hat so oft gewonnen bei der Team-WM in der Festhalle wie der 54-jährige Schwede. Er weiß noch nicht so recht, was er vom neuen Modus halten soll.

 Torbjörn Blomdahl ist der Rekordsieger der Team-WM.

Torbjörn Blomdahl ist der Rekordsieger der Team-WM.

Foto: Blomdahl

Viersen (ben-) Schweden ist mit neun Titeln der Rekordsieger der Dreiband-WM für Nationalteams. An allen Siegen war Torbjörn Blomdahl beteiligt. Den bislang letzten Erfolg an der Seite von Michael Nilsson gab es im Jahr 2009. Im vergangenen Jahr fehlte Nilsson, bei der 28. Weltmeisterschaft in der Festhalle ist das erfolgsverwöhnte Paar wieder vereint. Anlass genug, um mit dem Ausnahmekönner, der in Deutschland lebt, über den neuen Modus und das schwedische Team zu sprechen.

Herr Blomdahl, welche Rolle spielt die WM in Viersen in Ihrem Sportleben?

Blomdahl Es ist eine Weltmeisterschaft. Aber Dreiband-Billard ist hauptsächlich eine Individualsportart, deswegen ist sie nicht ganz so wichtig. Aber natürlich komme ich immer gerne nach Viersen.

Der Weltverband hat beschlossen, einen neuen Modus einzuführen. Was halten Sie davon?

Blomdahl Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll. Ich habe es noch nicht ausprobiert. Viele haben sich aufgeregt, aber wir müssen erst sehen, wie es funktioniert. Dass in den beiden vergangenen Jahren bei Gleichstand Entscheidungen im Scotch-Double-System herbeigeführt wurden, ist mit dem neuen System nicht zu vergleichen. Denn jetzt geht es über 40 Punkte, das ist etwas ganz anderes. Ich werde mit meinem Partner erst in Viersen darüber diskutieren, wie wir das angehen. Es wird spannend zu sehen, wie die anderen Teams damit umgehen.

Ist das der richtige Weg, um die Sportart nach vorne zu bringen?

Blomdahl Das werden wir sehen. Scotch Double hat eher etwas von einem Doppel, denn von einem wirklichen Mannschaftswettkampf. Im Europapokal für Klubteams spielen wir mit vier Mann, das fühlt sich eher nach Mannschaft an. Und obwohl Scotch Double eher wie Doppel ist, lässt es sich schwer mit Doppeln wie im Tennis oder Tischtennis vergleichen. Denn Dreiband hat etwas mit Rhythmus und Serien zu tun. Das lässt sich nicht umsetzen, wenn man sich abwechselt.

Denken Sie, dass auf Dauer so gespielt wird?

Blomdahl Das weiß ich nicht. Das müssen Sie die Verbände fragen. Soweit ich weiß, wurden wir als Spieler nicht gefragt, es wurde einfach eingeführt. Normalerweise haben wir über die Spielervereinigung eine gemeinsame Stimme.

Wie wird sich der neue Modus auf den Turnierverlauf auswirken? Stichwort Überraschungen.

Blomdahl Die besten Spieler sind nach wie vor die besten Spieler. Beim neuen Modus kommt es darauf an, dass sich beide Spieler abstimmen, also zwischen den Stößen konferieren. Dann kann der stärkere auch den schwächeren Spieler mitziehen. Aber das machen die meisten eben nicht.

Sie sind wieder mit Michael Nilsson vereint. Was rechnen Sie sich mit ihm aus?

Blomdahl Es ist immer besser, wenn ich mit ihm spielen kann. Denn er ist nach mir mit Abstand der beste Schwede. Ob unsere Chancen dadurch steigen, muss man sehen.

(RP)
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