Lokalsport Köpfe des Jahres 2016

Viersen · Für diese Menschen war das zurückliegende Sportjahr im Grenzland ein ganz besonderes.

Von David Beineke, Andreas Koll und Paul Offermanns

Andreas Schwan

Wenn es den Titel "Trainer des Jahres" im Grenzland gäbe, Schwan hätte ihn sich verdient. Als Nachfolger des entlassenen Chiquinho hauchte er dem Fußball-Landesligisten Union Nettetal neues Leben ein und führte ihn bei seinem ersten Job als Senioren-Coach aus der Abstiegszone bis zum Beginn der Winterpause auf Platz sechs der Tabelle.

Ronald Rosenzweig

Der Handball-Abteilungsleiter des TV Lobberich führte den Verein in eine neue Ära der Kommunikation mit seinen Anhängern. Er kümmerte sich darum, dass der TVL als wohl erster Verein im Grenzland eine eigene App für Smartphones und Tablets auf den Markt gebracht hat, mit der die Fans so oft es nur irgend geht, mit Neuigkeiten von den Handballern versorgt werden.

Niklas Voß

Als Trainer der Handballer der SG Dülken musste Voß zunächst mit seiner Mannschaft den Abstieg aus der Verbandsliga hinnehmen. Doch anstatt enttäuscht die Brocken hinzuschmeißen, krempelte er zusammen mit Co-Trainer Peer Wagemann die Ärmel hoch und führte die SG direkt zurück in die Verbandsliga, wo das Team sich bislang ordentlich schlägt. Nach der Saison will Voß aber aufhören.

Thomas Beeker

Der Betreiber und Eigentümer der drei Grenzland-Fitness-Center in Schwalmtal, Nettetal und Kempen zeigte 2016 viel Engagement für den Sport in Verbindung mit der Flüchtlingshilfe. Thomas Beeker und seine Familie stellten den Flüchtlings-Fußballern von United Nettetal im vorigen und auch in diesem Winter wieder kostenlose Trainingsplätze in der Lobbericher Hattrick Hall zur Verfügung.

Luke Savill

Ganz neue Wege ging der ASV Süchteln vor der laufenden Saison der Tischtennis-Regionalliga. Um kurzfristig eine personelle Lücke zu schließen, wurde im Engländer Luke Savill erstmals ein Spieler verpflichtet, der zum jedem Spiel eingeflogen wird. Der ASV hat das nicht bereut, denn der 17-Jährige hat sich sportlich wie menschlich als Bereicherung erwiesen.

Sarah Schmidt

Die 20-jährige Süchtelnerin hat kein gutes Jahr in ihrer Paradedisziplin 800 Meter gehabt. Als Folge einer Verletzung verpasste sie die Olympia-Norm für Rio, die sie im Jahr zuvor schon gelaufen war. 2017 will sie aber wieder richtig angreifen. Mit Aufnahme eines Medizinstudiums in Köln schloss sie sich Deutschlands erfolgreichstem Leichtathletikverein an, dem TSV Bayer Leverkusen.

Julia Ronken

Die Viersener Taekwondo-Kämpferin stand lange etwas im Schatten von Madeline Folgmann von der TG Jeong Eui Nettetal. Daraus befreite sie sich mit ihrer ersten Nominierung für die Nationalmannschaft der Deutschen Taekwondo-Union. Nachdem die 21-Jährige bei ihrem ersten Einsatz bei den Serbien-Open frühzeitig ausgeschieden war, bewies sie wenig später bei den French-Open mit einem dritten Platz, dass der Verband auch künftig auf sie bauen kann.

Katja Helpertz

Die Schaagerin liebt es weiter rasant und setzt weiter auf das Ponyfahren. Nach der Deutschen Vizemeisterschaft in diesem Jahr und dem dritten Platz bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr hat das Olympische Komitee der Reiterei (DOKR) sie für den A-Kader nominiert. Sie hat im kommenden Jahr Sichtungen zu fahren, damit sie sich erneut einen Platz für die WM-Auswahl sichert.

Alwin Kleinen

Der Nachwuchs-Tennisspieler des Viersener THC ist weiter auf dem Weg nach oben. Im Sommer hat er sich durch seine starken Auftritte im Herrenteam des Viersener THC in der 1. Verbandsliga weiter etabliert. In der Deutschen Rangliste rangiert er schon auf Platz 643.

Silke Bommes

Ganz besondere Fähigkeiten stellte die W40-Läuferin des OSC Waldniel 2016 unter Beweis. Zum einen zeigte sie eindrucksvoll, dass sie auch rückwärts erfolgreich laufen kann. Bei der Weltmeisterschaft im Rückwärtslaufen holte sie sich die Silbermedaille. Dass sie sich auch als "Bergziege" eignet, stellte sie mit der Teilnahme bei den Deutschen Berglaufmeisterschaften unter Beweis, wo sie auf Platz sieben landete.

Adel Massaad

Eigentlich hatte der ehemalige Bundesligaprofi und ägyptische Nationalspieler vor der vergangenen Saison geplant, nur in Notfällen einige Einsätze für den ASV Süchteln II zu machen. Doch wegen der familiären Bindungen hatte er dann so viel Spaß, dass er regelmäßig in der Tischtennis-Verbandsliga spielte und das Team von Erfolg zu Erfolg führte.

Dylan Broich

Der 16 Jahre alte Springreiter vom RV Kaldenkirchen verabschiedete sich aus Altersgründen aus dem Ponykader des Pferdesportverbandes Rheinland. Mit seinem Bruder Liam (13), der noch dem Children-Kader angehört, qualifizierte er sich über zwei M-Stilspringen des Hans-Günter-Winkler-Nachwuchscup für einen Lehrgang Mitte Januar beim Nachwuchs-Bundestrainer Peter Teuuwen in Warendorf. Dort entscheidet sich, wer das Finale in Bremen reitet.

Paul-Ludger Schmitz

Trotz des nicht gerade geräuschlosen Abschieds der Squash-Tigers inklusive des Bundesliga-Teams aus Brüggen bleibt der Insel-Betreiber ein unerschütterlicher Förderer des Sports. Zum zweiten Mal stellte er ein Weltranglistenturnier auf die Beine und arbeitet mit BS Brüggen an der Rückkehr in die Bundesliga.

Björn Pistel

Der Trainer von der TG Jeong Eui Nettetal gehörte zu den Revoluzzern, die die Taekwondo-Szene in den Nordrhein-Westfalen ordentlich in Aufruhr versetzt haben. Als Folge von Querelen auf nationaler Ebene wurde in NRW neben dem bestehenden der neue Landesverband Taekwondo-Union NRW gegründet. Im neuen Verband ist er Referent für Vollkontakt.

Eva Ix

Birgit Zerres hatte als Koordinatorin der Dreiband-Weltmeisterschaft für Nationalmannschaften in Viersen große Fußspuren hinterlassen, doch Eva Ix meisterte die Nachfolge souverän. Die Informatikerin hatte im Vorfeld der Traditionsveranstaltung in der Festhalle zwar jede Menge zu tun und musste viel Neues lernen, doch mit Unterstützung der Experten von der Deutschen Billard-Union wurde eine tolle WM auf die Beine gestellt.

Dietmar Groß

Der Hinsbecker beweist Ausdauer in Sachen Spendenläufe. Groß verbuchte beim Brüggener "Nikolaus Run for Help" einen neuen Teilnahmerekord mit 215 Teilnehmern und 2275 Euro Spenden-Rekordsumme. Gross denkt darüber nach, aufzuhören, wenn er 2017 die 50 bei den Spendenläufe vollgemacht haben wird.

(RP)
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