Lokalsport Kein Sieger im Grenzland-Derby

Grenzland · Fußball: Der SC Union Nettetal und der 1. FC Viersen trennten sich gestern Abend 1:1. In der Tabelle verbesserte sich Union damit auf den achten Platz, während die Kehrberg-Auswahl weiterhin Vorletzter der Landesliga ist.

 Unions Martin Stroetges klärt in dieser Szene per Kopf vor dem Viersener Daniel Friesen. Somit bleibt es bei der Punkteteilung im Landesliga-Lokalderby.

Unions Martin Stroetges klärt in dieser Szene per Kopf vor dem Viersener Daniel Friesen. Somit bleibt es bei der Punkteteilung im Landesliga-Lokalderby.

Foto: Ostermann

Es war ein bis zum Abpfiff offenes Grenzland-Derby, das am Ende keinen Sieger fand: In einer recht kurzweiligen Landesliga-Partie trennten sich die Fußballer vom SC Union Nettetal und 1. FC Viersen mit 1:1 (1:1) und mussten sich also mit einer Punkteteilung begnügen.

Das Aufeinandertreffen der beiden Grenzland-Nachbarn war auch ein Wiedersehen alter Weggefährten. Mit Andre Kobe und Oguzhan Bonsen hatten sich im vergangenen Sommer zwei nun ehemalige Viersener dem SC Union angeschlossen, auf der anderen Seite wechselte Raed Bko aus der Seenstadt zum Hohen Busch - zudem kam es zwischen Dustin (Nettetal) und Sean Herrmann (Viersen) zu einem Bruderduell. Auf dem Platz wurden während der 90 Minuten dann aber keine Nettigkeiten mehr ausgetauscht, denn beide Mannschaften schenkten sich von Beginn an nichts und boten dem gut besuchten Stadion viele Zweikämpfe und Emotionen.

Die Partie begann gleich mit einem lauten Knall, als Raed Bko nach nur wenigen Minuten den Ball mit einem Distanzschuss an den Querbalken setzte - Unions Schlussmann Till Kohnen wäre bei diesem Versuch machtlos gewesen. Ohnehin befand FC-Trainer Willi Kehrberg, dass sein Team ziemlich gut ins Spiel fand: "Wir haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet und waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft."

Doch nach einer Viertelstunde erhielten die Gäste vorerst eine kalte Dusche: Nach einer tollen Ecke von Ekrem Engin stieg Bastian Levels im Viersener Strafraum ohne Bedrängnis am höchsten und traf per Kopf zum Führungstreffer. Ruhende Bälle blieben in der ersten Halbzeit das einzige gefährliche Mittel der Unioner, deren schnelles Umschaltspiel von Viersen erfolgreich unterbunden wurde. "Wir haben zu diesem Zeitpunkt einfach nicht gut gespielt", analysierte Nettetals Co-Trainer Lutz Krienen. Doch mit einer weiteren Standardsituation hätte Nettetal in der 31. Minute beinahe wieder Erfolg gehabt, als ein Kopfball von Martin Stroetges eigentlich schon im Tor zu sehen war, Viersens Torwart Lars Bergner aber einen überragenden Reflex zeigte und den Ball am Pfosten vorbeilenkte.

In der Schlussphase des ersten Abschnitts stand dann vor allem ein Spieler im Mittelpunkt: Petar Popovic. Der 18 Jahre alte Viersener bekam erst den Ball im leeren Tor nicht unter und traf wie Bko in der Anfangsphase nur die Latte, quasi mit dem Pausenpfiff machte er seinen Fehler aber wieder gut und erzielte mit einem satten Schuss aus rund 16 Metern den verdienten Ausgleich.

Nach dem Seitenwechsel gestaltete sich die Partie noch offener, jedoch wurde es nur noch einmal so richtig gefährlich, als die Gastgeber den Ball mehrmals aus kurzer Distanz nicht ins Viersener Gehäuse bugsieren konnten und dabei erneut am glänzend agierenden Bergner scheiterten.

"Die zweite Halbzeit war ansatzweise in Ordnung, aber insgesamt kann ich nicht zufrieden sein. Wir haben zu wenig Laufbereitschaft und zu wenig Tempo gezeigt", ärgerte sich Lutz Krienen nach der Partie, während sein Gegenüber Willi Kehrberg schon wesentlich zufriedener war: "Für uns war das Spiel ein Erfolgserlebnis. Man sieht, dass die Mannschaft auf einem guten Weg ist."

(vdb)
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