Fußball Junge Spieler sorgen für höheres Tempo

Viersen · Wegen vieler Abgänge waren die Viersener in der Sommerpause gezwungen, einen personellen Umbruch zu vollziehen. Aber 14 Zugänge machen Trainer Willi Kehrberg nicht bange. Er sieht seine Mannschaft konkurrenzfähig und traut ihr viel zu.

Viersen Zwischenzeitlich sah es so aus, als wären Bedenken angesagt, was die Schlagkraft des 1. FC Viersen in der neuen Saison der Fußball-Landesliga anbelangt. Denn nach den personellen Verwerfungen im Lauf der zurückliegenden Spielzeit und zusätzlichen Abgängen von Leistungsträgern zum Saisonende hechelte der Traditionsverein der Konkurrenz in Sachen Personalplanungen lange Zeit hinterher. Erst zu Beginn der Sommerferien wurde mit Petar Popovic und Lars Werth-Jelitto aus der Jugend des KFC Uerdingen der Kader komplettiert, er umfasst jetzt 23 Spieler. 14 davon sind neu. Doch nach viereinhalb Wochen Vorbereitung gibt Trainer Willi Kehrberg Entwarnung: "Wir sind breiter und jünger Aufgestellt. Ich denke, wir sind für Überraschungen gut, können jeden Gegner schlagen."

Was den Trainer zuversichtlich macht, sind die zusätzlichen Optionen, die ihm die stark verjüngte Kader ermöglicht. Die vielen jungen Spieler bringen eine hohe läuferische Qualität und eine gute technische Ausbildung mit, so dass Kehrberg davon ausgeht, dass sich das Spieltempo seiner Mannschaft künftig grundsätzlich erhöht. "Es ist schon deutlich zu sehen, dass wir in der Abwehr deutlich höher stehen und hinten heraus bessere spielerische Lösungen finden können als bisher. Das ist eine gute Grundlage, um schneller zu spielen. Man muss natürlich abwarten, wie das funktioniert, wenn wir uns im Wettbewerbsdruck befinden", sagt Viersens Trainer. Denn insbesondere die Abwehr wurde nach den Abgängen der Stamm-Innenverteidiger Philipp Wiegers und Dominik Kleinen extrem verjüngt. Immerhin: Obwohl Mesut Yanik erst 21 Jahre alt ist, hat er schon einige Einsätze in der Oberliga-Mannschaft des TSV Meerbusch vorzuweisen. Und überhaupt sind die Verpflichtungen der Viersener nicht nur Grünschnäbel, es sind auch erfahrene Spieler dabei. Da ist an erster Stelle Dennis Richter vom Oberliga-Absteiger 1. FC Mönchengladbach zu nennen, der auf der bislang verwaisten Spielmacherposition für Ordnung sorgen soll. "Es hat sich bislang gezeigt, dass wir mehr Tempo im Spiel nach vorne haben. Dennis ist der Mann, der unsere Offensivspieler entsprechend einsetzen kann", nennt Willi Kehrberg eine weitere wichtige Erkenntnis aus der Vorbereitung.

Mit dem Verlauf der bisherigen Testspiele ist der Trainer auch im Großen und Ganzen zufrieden. Nach einem starken Auftakt gegen den Liga-Konkurrenten VdS Nievenheim stellten sich zwar Leistungsschwankungen ein, doch das war auch der Tatsache geschuldet, dass sich Spieler in den Urlaub verabschiedeten oder verletzt waren. "Mit Leistungsschwankungen müssen wir bei unserem jungen Kader aber auch in der Saison rechnen", betont Kehrberg. Wobei es in dieser Hinsicht viel schlimmer als vorige Saison gar nicht kommen kann. Der erste echte Härtetest steht am Samstag (15 Uhr) in der ersten Runde des Niederrheinpokals daheim gegen den Oberligisten VfB Hilden an. Dabei sieht Kehrberg sein Team nicht chancenlos, obwohl wichtige Spieler verletzungs- und urlaubsbedingt fehlen werden. Also schon eine Bewährungsprobe für die qualitative Breite des 23er-Kaders. Was die Meisterschaft anbelangt, die am 14. August mit dem Heimspiel gegen Nievenheim beginnt, will sich Kehrberg nicht auf ein Ziel in Form einer Platzierung festlegen. Nur so viel sagt er: "Wir sind läuferisch und spielerisch konkurrenzfähig. Aber wir müssen gucken, wie schnell sich gerade die Spieler aus unteren Spielklassen an das Niveau der Landesliga gewöhnen."

(RP)
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