Lokalsport Julian Korb: Xhakas Tor kann das Team noch mehr zusammenschweißen

Borussia · Borussias Rechtsverteidiger sieht Nachwirkungen des 1:0 im Derby gegen den 1. FC Köln. Vor dem Europa-League-Trip zum FC Sevilla regieren so Vorfreude und Selbstvertrauen.

Der Teamgeist, so war in dieser Saison von Borussen-Seite immer wieder zu hören, sei einer der Gründe, warum es so gut laufe. Und in der Tat ist bislang kein Profi als Stinkstiefel in Erscheinung getreten, der verbal durch die eigenen Reihen schießt. Seit Samstagnachmittag ist dieser mannschaftliche Zusammenhalt um den wohl emotionalsten Moment der jüngeren Vergangenheit reicher: Granit Xhakas Last-Minute-1:0 gegen Köln. Und dieser Moment wirkt nach, sagt Julian Korb: "Solche Momente, in denen man so ein Spiel in der letzten Minute noch gewinnt, können das Team noch mehr zusammenschweißen", findet der Rechtsverteidiger.

Und so regieren in diesen Tagen Zuversicht und Vorfreude rund um den Borussia-Park. "Das ist ein sehr guter Start in die Rückrunde, aus vier Spielen neun Punkte geholt zu haben. Mit diesem Selbstvertrauen können wir auch in die nächsten Spiele gehen", sagt Sportdirektor Max Eberl. Mit dieser Devise wollen Lucien Favres Mannen nun auch morgen Abend (21.05 Uhr) im Hinspiel der K.o.-Phase der Europa League bei Titelverteidiger FC Sevilla positiv auftrumpfen. "Es wird eine große Aufgabe, auf die wir uns genauso freuen, wie wir uns auf das Derby gefreut haben", sagt Eberl. Dass die Trauben beim aktuellen Tabellenfünften der Primerá Division hochhängen, ist in Gladbach bei aller breiten Brust bewusst. Schließlich sind die Andalusier ein europäisches Top-Team, sie haben in neun Duellen noch nie ein Europapokal-Heimspiel gegen eine deutsche Mannschaft verloren (fünf Siege - gegen Freiburg, Stuttgart, Schalke, Kaiserslautern und Aachen - sowie vier Unentschieden - gegen Schalke, Stuttgart, Hannover und Mainz), und das soll sich aus ihrer Sicht natürlich nicht gerade im 100. Spiel in der Europa League bzw. im Uefa-Cup ändern. "Der FC Sevilla ist eine überragende Mannschaft", findet Eberl.

Die Borussen werden in jedem Fall im fünften Pflichtspiel der Rückrunde mal wieder auf einen Gegner treffen, der sein Heil nicht nur darin sieht, eine Mauer aus zwei massiven Viererketten vor dem eigenen Sechzehnmeterraum aufzubauen und vorne auf den lieben Gott zu hoffen. "Sevilla wird zu Hause natürlich nicht so tief drin stehen wie unsere Gegner zuletzt. Das wird ein ganz anderes Spiel", ist sich Eberl sicher. Doch dass die Gladbacher Profis nun in Jubel ausbrechen, weil der Gegner auch mal wieder offensiv mitspielen will und sich deshalb Räume fürs Kontern ergeben könnten, das ist auch nicht auszumachen - oder, Julian Korb? "Nein, wir müssen die Gegner eh so bespielen, wie sie kommen. Ich denke, wir tun gut daran, uns auf unser Spiel zu konzentrieren. Da ist es letztlich egal, ob der Gegner defensiv oder offensiv auftritt", sagt der 22-Jährige.

Für Christoph Kramer dürfte es in jedem Fall ein ganz besonderer Auftritt in Sevilla werden. Schließlich feiert Gladbachs Weltmeister seinen 24. Geburtstag, und diese Partie zählt zweifelsohne zu den Highlights in seiner verbleibenden Zeit mit der Raute auf der Brust. Insofern steht einiges an Tatendrang zu erwarten.

Ein Sieg wäre für die Borussia der erste Europacup-Erfolg im Frühjahr seit März 1987. Und wenn dieser wieder so ausfiele, wie zuletzt - es würde keinen stören. "Klar, würde ich ein 1:0 nehmen, wenn wir das im Vorfeld jemand garantieren könnte", sagt Eberl.

(RP)
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