Handball Ist Ärger programmiert, weil ausgerechnet Ronja pfeift?

Handball · Verbandsliga: Spitzenkampf mit pikanter Note.

 Ronja Weisz steht vor einer enorm schwierigen Aufgabe.

Ronja Weisz steht vor einer enorm schwierigen Aufgabe.

Foto: Kaiser

Der spannende Kampf um die Spitze der Verbandsliga zwischen TSV Kaldenkirchen und TV Lobberich geht in die nächste Runde — und bekommt eine pikante Note: Ausgerechnet Ronja Weisz, Lobbericher Spielerin und Schwester von Kaldenkirchens Nelson Weisz, soll als Schiedsrichterin die nächste Partie des TSV bei Adler Königshof II leiten. Lobberich spielt am Sonntag (11.45 Uhr, Werner-Jaeger-Halle) gegen die HSG Rot-Weiß Oberhausen. Für den TVL wie Kaldenkirchen gilt: Wer Meister werden will, sollte nicht verlieren. Kaldenkirchen führt die Tabelle zwar mit einem Punkt Vorsprung an, hat aber schon ein Spiel mehr bestritten als Lobberich und Oppum.

"Eigentlich ist Lobberich Erster", sagt TSV-Trainer Dirk Rahmel. Im Kopf-an-Kopf-Rennen um die Spitze entscheiden Nuancen. Lobberich kann aus eigener Kraft Meister werden, vorausgesetzt, es gewinnt seinen letzten sechs Spiele. Kaldenkirchen und Oppum brauchen eigene Siege und Schützenhilfe, um am Ende ganz oben stehen zu können. Dass in diese Entscheidung nun ausgerechnet eine Schiedsrichterin aus Lobberich involviert sein soll, mutet zumindest seltsam an. Selbst wenn Ronja Weisz das Spiel zwischen Königshof und dem TSV ganz exzellent leitet, ist Ärger programmiert: entweder in Kaldenkirchen oder in Lobberich, unter Umständen aber auch bei Königshof.

Die Adler sind im Moment Tabellenletzter und brauchen jeden Zähler, um in der Klasse bleiben zu können. Vom Papier her, so meint Dirk Rahmel, könnte man der Auffassung sein, dass die Aufgabe in Königshof zu den einfacheren Spielen zähle. Dem sei aber nicht so. "Für die geht es um alles. Sie haben sich schon seit einigen Wochen mit Spielern aus der Ersten Mannschaft verstärkt und zuletzt auch gut gespielt", sagt Rahmel. Das Team sei mit seiner Mischung aus routinierten und jungen Spielern ein schwerer Gegner. Schon im Hinspiel habe der TSV das erfahren müssen. Für ihn kommt es nun darauf an, die Emotion und das Engagement, mit denen der TSV die letzten beiden Spiele gegen die Konkurrenten an der Spitze bestritten hat, auch gegen das Schlusslicht aufzubringen.

Der TV Lobberich bekommt es nach Einschätzung von Trainer Jurek Tomasik mit einem unangenehmen Gegner zu tun. Die HSG Rot-Weiß Oberhausen verfüge über exzellente Einzelspieler. Mannschaftlich könnten die Oberhausener diese Klasse aber nicht immer zeigen. Zumindest deuten die unterschiedlichen Ergebnisse darauf hin. Mit Blick auf den Titelkampf versucht Tomasik, ein wenig den Druck von seinen Spielern zu nehmen. "Wir haben positiven Stress. Der Aufstieg ist nicht Pflicht, wenn es so kommt, dann wäre es wunderbar", sagt er.

(wiwo)
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