Fußball Hinsbecker Wundertüte

Fußball · Die Rhenanen spielen in der Bezirksliga mit unterschiedlichem Erfolg. Überraschenden Siegen stehen enttäuschende Spiele gegenüber. Trainer Neber kann aber mit diesem Auf und Ab recht gut und zufrieden leben.

War das früher eine Freude, wenn Kinder im Beisein glücklicher Erwachsener ihre Wundertüten öffneten und überrascht kostbare Süßigkeiten entdeckten. Hinsbecks Trainer Tom Neber kennt dieses Gefühl recht gut, denn ab und zu überraschen ihn seine Rhenanen in der Bezirksliga mit überraschend guten Vorstellungen. Er muss aber auch mit dem Gegenteil fertig werden, wenn seine Kicker mal wieder eine Niete gezogen haben.

"So recht weiß ich auch nicht, woran es liegt, dass wir so unterschiedliche Resultate erzielen. Wüsste ich es, würde ich das schnell abstellen", sagt der 41-Jährige, der als Spieler in der Oberliga mit Preußen Krefeld und Union Solingen ganz andere Fußballzeiten erlebt hat. "Das ist mit früher nicht mehr zu vergleichen. Unsere Jungs haben hier in Hinsbeck ganz andere Freiheiten als wir früher, vielleicht auch heute gegenüber anderen Vereinen. Da muss es schon einmal drin sein, dass sich der eine oder andere aus persönlichen Gründen freinehmen kann." Das könnte sicher ein Grund für die unterschiedlichen Leistungen der Hinsbecker sein.

Sicher ist diese Großzügigkeit aber auch die Basis für das Zusammengehörigkeitsgefühl, für die Beständigkeit der Kicker, als Hinsbecker bei der Rhenania zu spielen. Und das macht augenblicklich so richtig Spaß. "Die Euphorie ist riesig, zumal wir durch den 2:1-Sieg gegen Willich eine richtig faustdicke Überraschung geschafft haben", findet Tom Neber auch noch Tage nach diesem Erfolg. Er weiß aber auch: "Das kann sich am Sonntag aber schon wieder ändern." Das wird sicher der Fall sein, wenn seine Offensive wieder einmal zu viele gute Torchancen ungenutzt lässt. Selbst Torjäger Konrad Haehnle, der vereinsintern mit elf Treffern gegenüber nur zehn in der offiziellen, nicht ganz korrekten Tabelle geführt wird, braucht zu viele Chancen, um dann endgültig zu treffen.

An Hilfe externer Kräfte denkt Tom Neber aber auf keinen Fall: "Das entspricht nicht der Philosophie des Vereins. Zudem liegt Hinsbeck ein wenig abseits und Geld gibt es bei uns auch nicht." Ganz im Gegenteil — die Spieler müssen mit anpacken, wenn der Verein seine Anlage in Schuss bringen will. Augenblicklich werden die Kabinenräume aufpoliert. "Da leisten auch meine Spieler kräftig Handarbeit", berichtet Tom Neber, der aber darin keinen Grund für schwankende Leistungen sieht.

Auf den kommenden Sonntag aber ist er schon wieder gespannt. Gegen Linn kommt wieder ein spielstarker Gegner. Gegen die haben die Hinsbecker bisher immer gut ausgesehen. "Aber man weiß wirklich nicht, wie es dann konkret läuft", sagt Tom Neber und denkt jetzt sicher wieder an die Wundertüte.

(RP)
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