Handball-Verbandsliga Vater und Tochter führen Kaldenkirchen an die Tabellenspitze

Handball · Tatjana van den Broek folgte ihrem Vater Frank zum Frauen-Verbandsligisten. Er steht an der Seitenlinie, sie kehrte nach Babypause auf das Spielfeld zurück.

 Erfolgsduo beim TSV Kaldenkirchen: Trainer Frank van den Broek und seine Tochter Tatjana.

Erfolgsduo beim TSV Kaldenkirchen: Trainer Frank van den Broek und seine Tochter Tatjana.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Die Frauen des TSV Kaldenkirchen spielen bislang eine ziemlich erfolgreiche Saison. Bislang nur eine Niederlage und der erste Tabellenplatz in der Verbandsliga – für den neuen Trainer Frank van den Broek könnte es nicht besser laufen. Mit ihm zusammen kam Tatjana van den Broek, seine 30-jährige Tochter zum TSV.

Bereits mit 16 Jahren spielte sie für die Damen von HandbaL Venlo und stieg mit der Mannschaft gleich zweimal auf, bis in die erste niederländische Liga. Im Alter von 23 wechselte van den Broek dann zum TuS Lintfort. Von 2013 an war sie dort sowohl in der Dritten als auch in der Zweiten Bundesliga aktiv und zählte zu den Leistungsträgerinnen.

2018 wurde van den Broek dann aber Mutter der mittlerweile einjährigen Lola. „Ich hatte für mich beschlossen, nach dem Jahr Babypause komplett aufzuhören. Viermal Training und weite Auswärtsfahrten hätten mich zu lange von meiner Kleinen getrennt, die Familie war in dem Fall viel wichtiger für mich. Als mein Vater dann aber vom TSV Kaldenkirchen erzählte und mich fragte, ob ich seine Co-Trainerin werden wolle, konnte ich nicht nein sagen.“ Van den Broek wurde bereits als Kind von ihrem Vater trainiert. Auch in Venlo und in Lintfort war er lange Zeit an ihrer Seite. Stets nach dem Motto „Zusammen anfangen – zusammen aufhören“ traten die beiden das Amt in Kaldenkirchen an.

Van den Broek trainierte selber ab und zu mit und merkte, dass der Handball ihr noch viel Spaß bereitet. So entschloss sie sich, doch nochmal aktiv in das Spielgeschehen einzugreifen. „Die Mannschaft hat mich super schnell aufgenommen, und das Training macht sehr viel Spaß. Es ist hier um einiges professioneller geworden und alle Spielerinnen haben leistungsmäßig einen guten Schritt nach vorne gemacht. Aus der Mannschaft kann man noch einiges herausholen“, sagt van den Broek.

Da sie momentan ohne Vertrag ist, kommen zahlreiche Anfragen aus der Zweiten und Dritten Liga. Doch ein weiterer Grund für den Wechsel zum TSV war die Tatsache, dass nur zweimal wöchentlich trainiert wird und die Auswärtsspiele nicht so weit entfernt ausgetragen werden. So lassen sich Familie, Alltag und Sport für sie sehr gut unter einen Hut bringen.

Beim TSV wird van den Broek, die etatmäßige Kreisläuferin, als Allrounderin eingesetzt. Sie unterstützt die Mannschaft und fördert ihre Mitspielerinnen, wo sie nur kann. Der Verein gab als Ziel für die Saison einen Platz im Mittelfeld vor, van den Broek wünscht sich aber sofort den Aufstieg in die Oberliga.

Mit einem Sieg am Samstag (19 Uhr) gegen den Oberliga-Absteiger und direkten Verfolger VfL Rheinhausen kann der TSV die Tabellenführung verteidigen. Mit dem TV Borken, dem HC TV Rhede und dem TV Lobberich warten vor der Weihnachtspause noch drei weitere wichtige Spiele auf Kaldenkirchen. „Wir werden unser Bestes geben, um als Tabellenführer in das neue Jahr zu starten. Ich bin mir sicher, dass wir diese Saison als Mannschaft noch viele Siege einfahren werden.“

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