Fußball Graue Stimmungswolken über Amern

Fußball-Landesliga · In ihrer aktuell überaus schwierigen Situation empfangen die VSF morgen den Tabellenführer 1. FC Kleve.

 Beim bislang letzte Spiel in Kleve war Kosta Agathagelidis, hier (rechts im Duell mit Raphael Camara) dabei, morgen ist sein Einsatz fraglich.

Beim bislang letzte Spiel in Kleve war Kosta Agathagelidis, hier (rechts im Duell mit Raphael Camara) dabei, morgen ist sein Einsatz fraglich.

Foto: KDS

Der Herbst könnte ungemütlich werden für die Fußballer der VSF Amern. Nebelfelder ziehen über die Schwalmauen und versperren den Blick auf die oberen Tabellenregionen. Die Temperaturen fallen wie die Platzierung der VSF in der Tabelle. Der Himmel ist grau verhangen und trotz einiger Sonnenfelder baut sich ein Tiefdruckgebiet auf. Entspannung ist vorerst nicht in Sicht. Den Amernern droht der Abstiegskampf.

Ausgerechnet in dieser Phase, in der die Amerner nur einen Wimpernschlag von den Abstiegsrängen entfernt stehen, kommen in Gestalt des 1. FC Kleve und des 1. FC Mönchengladbach die beiden Mannschaften auf die VSF zu, die auf die ersten beiden Plätze in der Landesliga gebucht scheinen. Morgen erwarten die Amerner den 1. FC Kleve. Eine Woche später geht es nach Mönchengladbach. "Unsere Erwartungshaltung ist gleich null, denn im Moment spielen wir wie ein potenzieller Absteiger", sagt Trainer Rainer Bruse.

Bruse beschönigt nichts, er sucht keine Ausflüchte und malt auch keine rosigen Phantasiebilder. Er weiß, dass sein Team vor der vielleicht größten Herausforderung der vergangenen Jahre steht. Nach den vielen Erfolgen in der Bruse-Ära ist nun knallharter Abstiegskampf angesagt. "Das ist noch nicht in den Köpfen angekommen. Aber wir müssen uns an die Fakten halten, und die sprechen eine andere Sprache", meint Bruse.

Ein Tor trennt die Amerner vom Relegationsplatz, ein Punkt von einem Abstiegsplatz. Es ist angesichts der Leistung in der Schlussphase beim 2:3 vergangenen Sonntag gegen Repelen schwer vorstellbar, dass die Amerner ihren derzeitigen neunten Platz am nächsten Spieltag aus eigener Kraft halten können. Schließlich spielen die Klever ganz offensichtlich in ihrer eigenen Liga. Fünf Spiele, fünf Siege, 13:2 Tore sprechen eine deutliche Sprache und bescheren den Klevern im aktuellen Tableau bereits fünf Punkte Vorsprung vor dem 1. FC Viersen. Dann, wenn alle Mannschaften ihre noch ausstehenden Spiele absolviert haben, wären es schlechtestenfalls drei Punkte Vorsprung und der Tabellenzweite hieße 1. FC Mönchengladbach.

Die Amerner haben es selbst verbockt, in diesem Konzert mitzuspielen. In Nettetal, in Broekhuysen und gegen Repelen ließen sie mögliche Punkte liegen. "Die Gegner schlagen uns mit unseren eigenen Waffen, Siegeswillen und Kampf bis zur letzten Sekunde", sagt Bruse. Er hofft, mit seinen Spielern schnell die Kurve zu bekommen.

"Wir finden die besten Bedingungen vor, die wir je in Amern hatten. Der Platz ist in einem tollen Zustand, der Vorstand leistet hervorragende Arbeit, der Verein ist grundsolide aufgestellt und die Trainingsbeteiligung ist gut. Eigentlich ist alles bereitet", sagt Bruse. Aber das zählt in der Tabelle nicht. Da zählt nur das, was die Spieler sonntags zwischen 15 und 17 Uhr auf den Rasen bringen. Und das war in der Meisterschaft bisher so mager wie der Sommer. Es dürfte vermutlich kein goldener Herbst für die Amerner werden, aber vielleicht ein nicht ganz so stürmischer.

(wiwo)
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