Fußball Kampf gegen die Null-Punkte-Bilanz

Fußball · Oberligist Union Nettetal wartet noch auf den ersten Sieg gegen ein Team aus der oberen Tabellenhälfte. Dies muss sich im Kampf um den Klassenverbleib möglichst noch vor der Winterpause ändern.

 Andreas Schwan, Trainer des SC Union Nettetal.

Andreas Schwan, Trainer des SC Union Nettetal.

Foto: Heiko van der Velden

Das 1:1 des SC Union Nettetal gegen den SC Velbert war in der Vorwoche zwar eine Leistungssteigerung, im Kampf gegen den Abstieg in die Landesliga aber letztlich zu wenig. Nun hatte Union eine Woche Zeit, sich zu sammeln und das angeknackste Selbstvertrauen wiederherzustellen. Am Sonntag (15 Uhr) gastiert das Team von Andreas Schwan im letzten Hinrundenspiel beim 1. FC Bocholt.

Man könnte vielerlei Gründe für die Nettetaler Misere in dieser Saison nennen. Da wäre zum einen die mangelnde Torgefahr – 19 Treffer bedeuten in dieser Kategorie Platz 14 – , zum anderen die mitunter löchrige Defensive, mit 38 Gegentoren die drittschlechteste der Liga. Die anhaltenden Personalprobleme tun da sicherlich ihr Übriges. Und dennoch waren die Nettetaler in den vergangenen Wochen einem dreifachen Punktgewinn äußerst nah. „Dass uns aktuell in einigen Situationen das Quäntchen Glück fehlt, daran kann man nichts machen“, sagte Schwan nach dem Velbert-Spiel und lobte sein Team gleichzeitig.

„Die Reaktion der ganzen Mannschaft hat mir gefallen. Wir haben einen hohen Aufwand betrieben und viel Leidenschaft gezeigt. Das war eine klare Steigerung.“ Und es ist genau diese positive Art, dieses Vertrauen in die eigenen Stärken, die den Union-Verantwortlichen Hoffnung auf Besserung geben. Nicht umsonst sprach die Führungsriege dem 34-Jährigen trotz gerade einmal zwölf Zählern aus 16 Partien – in der Vorsaison waren es zu diesem Zeitpunkt bereits zehn mehr – bis zum Sommer ihr Vertrauen aus.

Dass die Nettetaler in der Hinrundentabelle einen Abstiegsplatz belegen, steht nach der jüngsten Durststrecke mit nur zwei Zählern aus sechs Partien bereits fest. Weil vor der Winterpause aber auch noch zwei Spiele aus der Rückrunde absolviert werden, könnte das Überwintern in der roten Zone noch verhindert werden. Dafür allerdings müssten neben reichlich Schützenhilfe der Konkurrenz auch drei Siege her – und das in Gestalt des 1. FC Bocholt, ETB Schwarz-Weiß Essen und FC Kray ausnahmslos gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte. Die bisherige Bilanz gegen die Mannschaftenauf den Plätzen eins bis neun: null Punkte bei 7:27 Toren. Ein ziemlich unrealistisches Szenario also, unmöglich ist im Fußball allerdings bekanntlich nichts.

Und so wird Andreas Schwan in der Vorbereitung auf den Hinrundenabschluss mit Sicherheit einen kleinen Blick in die Vergangenheit wagen und seine Schützlinge neben dem 5:4-Erfolg nach Elfmeterschießen im Niederrheinpokal im Oktober 2010 auch an das 1:1 auf der heimischen Christian-Rötzel-Kampfbahn und vor allem an den 2:1-Erfolg beim ehemaligen Zweitligisten vor ziemlich genau 13 Monaten erinnern. Zum damaligen Zeitpunkt waren es gerade die Duelle mit scheinbar übermächtigen Gegnern, die den Sportclub zu Höchstleistungen anspornten. Vielleicht denkt der eine oder andere Akteur daran, wenn er am Sonntag das Stadion Am Hünting betritt. Es wäre höchste Zeit.

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