Venlos Toptorjäger der Vorsaison Giakoumakis freut sich auf Celtic

Fußball · Der Top-Torjäger der Eredivisie, Georgios Giakoumakis, wechselt vom niederländischen Zweitligisten VVV Venlo zum schottischen Kult-Klub aus Glasgow.

Georgios Giakoumakis erzielte in 30 Eredivisie-Spielen 26 Tore für VVV Venlo. Künftig spielt der Grieche für Celtic Glasgow. 
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Georgios Giakoumakis erzielte in 30 Eredivisie-Spielen 26 Tore für VVV Venlo. Künftig spielt der Grieche für Celtic Glasgow. Foto: Imago

Foto: Heiko van der Velden

Natürlich hätte Jos Luhukay, der Trainer von VVV Venlo, Georgios Giakoumakis gut gebrauchen können. Schließlich war der Grieche in der vergangenen Saison der beste Torschütze der niederländischen Ehrendivision mit seinen 26 Toren, zu denen noch drei im Pokal-Wettbewerb kamen, in dem Venlo bis ins Halbfinale kam. Giakoumakis war besser als namhafte Offensivmänner wie Dusan Tadic (14 Tore) oder Donyell Malen (19) von den Topklubs Ajax Amsterdam und PSV Eindhoven. Ein treffsicherer Stürmer wäre ein üppiges Pfund gewesen für Luhukays Mission Wiederaufstieg in Venlo, dessen Abstieg der frühere Gladbach-Coach nicht verhindern konnte.

Doch schnell war klar, dass Giakoumakis nicht bleiben würde. Er war dann auch freigestellt für Transfergespräche, als die Saison begann. Giakoumakis hat sich mit seinen Toren einen Namen gemacht und galt zudem als Schnäppchen. Auf 2,5 Millionen Euro wurde sein Marktwert geschätzt, für den Top-Schützen der Eredivisie ist das im Kontext der Mega-Summen, die im Fußball unterwegs sind, ein kleiner Preis. Malen zum Beispiel ging für 30 Millionen Euro zu Borussia Dortmund.

Es schien, als würde auch Giakoumakis nach Deutschland wechseln. Die Gespräche mit Bundesliga-Absteiger Werder Bremen waren gut und weit vorangeschritten, sogar über das Gehalt habe es schon eine Einigung gegeben, war zu lesen. Der schottische Kult-Klub Celtic Glasgow und Interessenten aus Katar waren da erstmal aus dem Rennen. Doch hatte Werder dem Vernehmen nach Schwierigkeiten, Venlos Vorstellungen der finanziellen Rahmenbedingungen des Transfers zu erfüllen, von einer Weiterverkaufsbeteiligung von 15 Prozent war die Rede, die VVV haben wollte. So kam Celtic wieder ins Spiel und griff für 2,5 Millionen Euro zu: Giakoumakis unterschrieb am Dienstag, dem letzten Tag der Transferperiode, einen Vertrag bis 2026 bei den „Bhoys“.

Auch wenn Celtic günstig einen Mann mit Torinstinkt bekam, ist es für VVV ein lohnender Transfer, der Klub hatte Giakoumakis 2020 für 200.000 Euro von AEK Athen geholt. In seiner Venloer Zeit wurde der 26-Jährige auch zum Nationalspieler, als solcher geht er nun nach Schottland. „Celtic ist einer der größten Fußballvereine der Welt mit den besten Fans überhaupt. Es ist ein Verein, den ich schon so lange bewundere, und es wird mir eine Ehre sein, dieses berühmte Trikot zu tragen“, sagte Giakoumakis spürbar angetan vom neuen Arbeitgeber.

Was vom Griechen in Venlo bleibt: Er hat Geschichte geschrieben. Nie zuvor stellte der Grenzklub einen Torschützenkönig der Eredivisie, nie zuvor traf ein Venlo-Spieler so oft in der niederländischen Top-Liga. Zuvor hatte der Ex-Gladbacher Peniel Mlapa mit 15 Toren die Bestmarke für eine Saison inne, das war in der Spielzeit 2018/19. Mit Mlapa ist Giakoumakis der viertteuerste Transfer in Venlos Vereinsgeschichte. Den Spitzenplatz hält der Japaner Keisuke Honda, der 2009 für sechs Millionen Euro zu ZSKA Moskau nach Russland ging.

Das Thema Giakoumakis ist mit dem Celtic-Deal abgeschlossen in Venlo. Es wurde bereits ein Ersatz geholt: der Este Erik Sorga, der von DC United aus Washington ausgeliehen wurde, soll nun die Tore machen. Der 22-Jährige sorgte in seinem Debüt-Spiel gleich mit einem Doppelpack für den bislang einzigen Saisonsieg der Venloer, das 2:1 gegen Herakles Almelo.

Am Sonntag beim FC Dordrecht fehlt Sorga aber, er ist mit Estlands Nationalteam unterwegs in Sachen WM-Qualifikation. Und da Sven Braken, der zweite nominelle Mittelstürmer, mit einer Knieverletzung lange ausfällt, muss Luhukay improvisieren im Angriffszentrum.

Giakoumakis, der mit Celtic in der Europa-League-Gruppenphase unter anderem auf den Bundesligisten Bayer Leverkusen trifft, könnte derweil seinen Einstand in Schottland nach der Länderspielpause am 11. September im Ligaspiel gegen Ross County feiern. Sein neuer Klub erlitt zuletzt eine bittere 0:1-Derby-Niederlage gegen den Erzrivalen Rangers. Dieses Erlebnis blieb dem griechischen Spätwechsler aus Venlo erspart.

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