Fußball Der große Sprung in den Seniorenbereich

Fußball · Welche höher spielenden Amateurvereine profitieren derzeit am meisten von ihrer eigenen Jugendarbeit? Die Ober- und Landesligisten im Fußball-Kreis Mönchengladbach-Viersen haben zuletzt unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

 Philipp Cox schaffte es in der Saison 2014/15 aus der A-Jugend direkt zum Stammspieler bei den Herren des ASV Süchteln.

Philipp Cox schaffte es in der Saison 2014/15 aus der A-Jugend direkt zum Stammspieler bei den Herren des ASV Süchteln.

Foto: Heiko van der Velden

Das Aushängeschild jedes Vereins ist in der Regel die hochspielende erste Mannschaft. Doch auch die Jugendmannschaften, die in der Sonder- oder Niederrheinliga spielen, vertreten den Verein überregional und tragen so zu einem guten Gesamtbild bei. Irgendwann einmal für das Herren-Team auflaufen, davon träumen viele Spieler. Bis der Sprung in die Erste gelingt, bedarf es einer guten Grundausbildung. Darauf legen mittlerweile viele Vereine wert. Die Jahre, in denen die Vereine bereits waren und auch die Möglichkeiten hatten, sich Spieler für viel Geld zu kaufen sind größtenteils vorbei. Es wird nun verstärkt auf Kräfte aus den eigenen Reihen gesetzt – wie im Grenzland und in Mönchengladbach zu sehen ist.

Union Nettetal Der SC kommt indes ohne externe und erfahrene Spieler nicht aus. „Wir stoßen in der Oberliga hier sicherlich an unsere Grenzen, versuchen aber immer mit jungen Spielern zu arbeiten“, sagt Trainer Andreas Schwan. Gerade das Beispiel Niklas Thobrock hat gezeigt, dass nichts unmöglich ist. Als A-Jugendlicher brachte es der mittlerweile 19-jährige Stürmer auf stolze 20 Einsätze im ersten Oberliga-Jahr. Mit Jannik Borger steht ein weiteres Eigengewächs parat. Zudem spielt Kapitän Martin Stroetges seit der C-Jugend beim SCU.

 Martin Stroetges spielt seit der C-Jugend für den SC Union Nettetal.

Martin Stroetges spielt seit der C-Jugend für den SC Union Nettetal.

Foto: Heiko van der Velden

ASV Süchteln In der Landesliga erntet der ASV den Lohn jahrelanger kontinuierlicher, guter Arbeit. Denn mit Maurice Bock, Philipp Cox, Alexander Neufeld, Johannes Leske, Ben Plauk und Luca Stettinger stehen gleich sechs Spieler im ASV-Kader, die auch bereits in der Jugend die Schuhe für die Süchtelner geschnürt haben. Torwart Stettinger ist dabei sogar noch in dieser Spielzeit für die A-Jugend spielberechtigt und bekommt dort seine Einsatzzeiten. Mit dem 20-jährigen Plauk hat Süchteln dabei einen echten Dauerbrenner in seiner Mannschaft, denn der Abwehrspieler blieb dem Verein in all den Jahren immer treu und ist ein wichtiger Baustein in der Elf von Trainer Fabian Wiegers.

„Das ist genau der Weg, den wir gehen wollen. Für viele Zuschauer gibt es doch nichts Schöneres, wenn sie ihre Süchtelner Jungs spielen sehen“, sagt der Sportliche Leiter Torsten Trautmann. Die Identifikation mit dem Verein wird natürlich so weiter gestärkt. Eine Sache, die nicht nur für die Vereine wichtig ist. Auch die Spieler wollen sich wohlfühlen. Es muss ihnen eine Perspektive aufgeführt werden. Der Sprung von der Jugend in den Seniorenbereich darf dabei auch nicht zu groß sein.

 Pascal Schellhammer kickt von klein auf beim 1. FC Mönchengladbach.

Pascal Schellhammer kickt von klein auf beim 1. FC Mönchengladbach.

Foto: Heiko van der Velden

1. FC Mönchengladbach Gerade beim FC schaffen es aus der U19 regelmäßig Spieler in die Erste Mannschaft. Auch Oguz Ayan spielte einst für die U19 des FC in der Niederrheinliga, entwickelte sich stetig weiter und ist mit seiner Torgefahr seit drei Jahren so etwas wie die Lebensversicherung der Mannschaft. Trifft der 24-Jährige, darf auch sein Team meist jubeln. Dass dann auch mal eher ein Spieler bereit ist, Verantwortung im Verein zu übernehmen, dürfte ein weiterer Vorteil sein. Kapitän Pascal Schellhammer war vergangene Saison interimsweise als Trainer so einige Wochen für die Mannschaft verantwortlich.

DJK/VfL Giesenkirchen Vom Übergang in den Seniorenbereich kann der zweite Mönchengladbacher Landesligist derzeit nur träumen, ihm fehlt derzeit eine A-Jugend. Das sah vor einigen Jahren noch anders aus: In der Aufstiegssaison waren es sechs bis sieben Spieler, die in den Kader hochgerückt waren. „Da wollen wir natürlich auch wieder hin. Es ist natürlich auch einfacher, den Charakter eines Spielers besser zu kennen, mit denen wir dann schon über Jahre zusammengearbeitet haben“, sagt der Vorsitzende Holger Drever. Ein Loch, welches auch die VSF Amern haben, die mit einer Spielgemeinschaft im Jugendbereich dem nun aber entgegenwirken wollen.

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