Triathlon Der mit einer Schildkröte schwimmt

Frank Bareuther ist schon früh nach Hawaii gereist, um sich vor seinem Start bei der Triathlon-WM zu akklimatisieren. Bei seinen bisherigen Trainingseinheiten ist es auch schon zu einer Begegnung mit der örtlichen Tierwelt gekommen.

 Frank Bareuther vom M. Gladbacher TV hat am Samstag Großes vor, für ihn steht der inzwischen vierte Start beim Triathlon auf Hawaii an.

Frank Bareuther vom M. Gladbacher TV hat am Samstag Großes vor, für ihn steht der inzwischen vierte Start beim Triathlon auf Hawaii an.

Foto: Bareuther

Frank Bareuther vom M. Gladbacher TV 1848 startet am kommenden Samstag beim Ironman auf Hawaii, einem Langdistanz-Triathlon, der dort seit 1978 über die Bühne geht und damit der älteste der Welt ist. Bei seinem bereits vierten Start bei den Weltmeisterschaften auf Hawaii ist der 54-Jährige in seiner Altersklasse der einzige Starter aus der Region, dabei muss er 3,860 Kilometer im pazifischen Ozean schwimmen, 180,2 Kilometer mit dem Rad durch die Lavafelder absolvieren und einen 42,195 Kilometer Marathonlauf über den Queen-Kaahumanu-Highway hinter sich bringen.

Bareuther ist schon zeitig angereist, um sich bis zum Start zu akklimatisieren. „Heute Morgen um sechs in der Früh bin ich meine erste Schwimmeinheit am Pier zusammen mit einer Karettschildkröte geschwommen“, erzählt Frank Bareuther begeistert. „Das war einer der Momente, die einen für die vielen Monate Training belohnen.“ Seit 2014 wird er von Thomas Hellriegel, dem ersten deutschen Hawaii-Sieger 1997, gecoacht. „Er ist auch vor Ort. Wir machen gemeinsame Radausfahrten, haben ein gemeinsames Abendessen, wo wir die Taktik durchgesprochen haben. Er wird vor Ort als Co-Kommentator für die ARD arbeiten“, erzählt er. Jede Woche bekommt er von ihm einen Trainingsplan per Mail. Bei jeder Einheit wird Herzfrequenz, Geschwindigkeit, Zeit, Watt dokumentiert und am Ende der Woche mailt Baureuther die Werte an seinen Trainer. „Auf dieser Grundlage bekomme ich einen Plan für die kommende Woche. Die optimalen Trainingsbereiche überprüfen wir zweimal im Jahr mit einer Leistungsdiagnostik. Eins von meinen zwei Traingscamps haben wir zusammen auf Lanzarote gemacht. Quasi ist das eine 1:1 Betreuung.“

Bareuther kennt den Ironman auf Hawaii inzwischen aus dem Effeff, 2014 feierte sein Debüt. „Die gesamte Vorbereitung betrug zehn Monate, inkluisive zwei Trainingscamps auf den Kanaren“, erzählt er. Die wöchentlichen Trainingsumfänge lagen bei 16 bis 24 Stunden. Dazu kam die Qualifikation beim Ironman in Frankfurt, als er in seiner Altersklasse Vize-Europameister wurde und mit 3:47:00 Stunden die beste Marathonzeit seiner Altersklasse erreichte. „Somit hatte ich meinen Slot für Kona in der Tasche“, meint er mit Blick auf den Startplatz.

Seine bisherige Bestzeit beim Ironman beträgt 10:41 Stunden aus dem Jahre 2017. Das bedeutete damals in der Endabrechnung den 33. Platz in seiner Altersklasse. „Letztes Jahr lief es nicht so gut. Nach einer Radpanne mit einem Platten bin ich 20 Minuten über meine Verhältnisse gefahren. Das rächte sich Stunden später beim Marathon, als ich dann auf der letzten Mile sehr langsam lief. Das will ich dieses Jahr besser machen. Die Konkurrenz ist in meiner Altersklasse noch stärker geworden“, sagt er. Frank Bareuther wird bis zum Wettkampf jeden Tag trainieren. „Die Umfänge werden drastisch reduziert, aber die Intensitäten bleiben.“ Seine besondere Stärke ist das Laufen. Schließlich kam er über den Marathon zum Triathlon. Durch seiner Erfahrung kennt er die Tücken auf Hawaii ganz genau: Neben den extremen Temperaturen sind das die starken und ständig wechselnden Windverhältnisse.

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