Handball Ewig junges Derby weckt Emotionen
Nettetal · Die Partie TV Lobberich gegen den TSV Kaldenkirchen gab es schon über drei Jahre nicht mehr in der Meisterschaft. Nach dem Oberliga-Abstieg der Lobbericher Handballer ist es in der Verbandsliga morgen mal wieder so weit.
Die Vorfreude im Lager der Nettetaler Handballer ist riesengroß. Erstmals nach 2014 stehen sich der TV Lobberich und der TSV Kaldenkirchen wieder in einem Derby in der Meisterschaft gegenüber. Zur für Lobbericher Verhältnisse ungewohnten Zeit, am Samstag um 17.45 Uhr, steigt die brisante Partie in der Werner-Jaeger-Halle.
Vielleicht kommt das Spiel ein wenig früh in der Saison, doch die tabellarische Konstellation ist wie gemalt für diesen Höhepunkt. Beide Mannschaften haben in den ersten Runden dieser Spielzeit noch nicht verloren. Kaldenkirchen führt die Tabelle mit 6:0 Punkten an, die Lobbericher folgen - gemessen an den Minuspunkten - mit 5:1 Zählern direkt dahinter. Da einige Mannschaften bereits vier Spiele bestritten haben, belegen die Lobbericher in der Gesamtbetrachtung allerdings den sechsten Platz.
Das alles zählt aber auf dem Feld nicht, denn im Stadtderby ist alles möglich. Das zeigt der Blick auf die bislang letzte Partie in der Aufstiegssaison der Lobbericher. Damals führte Lobberich bereits 27:21 und musste am Ende noch froh sein, mit dem 28:28 wenigstens einen Punkt ergattert zu haben. "Mittlerweile ist das alles ein bisschen anders", sagt Lobberichs Christopher Liedtke. Die nächste Generation ist am Start. Bei den Lobberichern waren Torhüter Matthias Hoffmann sowie Tobias Liedtke, Marcel Schatten und Dennis Föhles damals schon dabei. Hinzu kommt Nelson Weisz, der aber das Trikot des TSV trug. Zum Kader der Kaldenkirchener gehörten auch Vincent Widera, Frederik Rosati, der jetzige Co-Trainer Volker Hesse und Jochen Schellekens, der zwischenzeitlich für Lobberich spielte, nun aber verletzt ausfällt. Für die meisten anderen Protagonisten ist dieses Derby der ersten Herrenmannschaften eine ganz neue Erfahrung. "Wir freuen uns darauf. Die Halle wird voll sein und wir wollen den Heimvorteil nutzen", sagt Liedtke. Das will der TSV verhindern. "Wir bauen auf unseren achten Mann, die Ultras Kaldenkirchen", sagt Trainer Philipp Clodt mit Blick auf die TSV-Fangruppe.
Beide Trainer machten zusammen den C-Trainer-Schein. Sie kennen sich. Und sie kennen natürlich auch den Gegner, den beide in der jüngsten Vergangenheit mehrfach beobachteten, aus dem Effeff. "Der Christopher wird sich bestimmt etwas einfallen lassen. Wir müssen auf alles vorbereitet sein", sagt Clodt. Auf seinem Zettel steht es ganz oben, Simon Hinzen am Spielaufbau zu hindern und Felix Himmel in seinen 1:1-Aktionen zu stören. Außerdem gelte es, im Spielaufbau einfache Fehler zu vermeiden, um Lobberich nicht ins Gegenstoßspiel kommen zu lassen. Liedtke weiß, dass sein Team nur eine Chance hat, wenn es gelingt, die Wirkungskreise von Steffen Coenen und Maik Tötsches einzuengen. Darüber hinaus ist beiden Trainern bewusst, dass der gegnerische Torhüter, beim TSV Carsten Hesse und bei Lobberich Matthias Hoffmann, ein solches Spiel entscheiden kann.
"Das wird ein schwieriges Spiel", sagt Liedtke. "Es geht nur über die Einstellung. Wir müssen in Abwehr und Angriff mehr investieren als in den ersten Spielen. Wichtig ist, dass das ein toller Abend für alle werden soll", meint Clodt.