Fußball Es wird ungemütlich beim 1. FC

Fußball ist ein Laufspiel. Das wird Axel Malchow seinen Spieler ab heute klar machen, denn der 1. FC Viersen trainiert ab sofort viermal in der Woche.

Die Anordnung der zusätzlichen Trainingseinheit war die erste Reaktion des Übungsleiters auf das schlechte Spiel seiner Mannschaft beim 0:1 gegen den VfR Fischeln. Während die Fischelner sich mit dem Sieg im Mittelfeld der Verbandsliga festsetzen, müssen die Viersener ihren Blick nun nach unten richten. Der Abstand zu den Abstiegsrängen: drei Punkte.

Der Trainer war sehr enttäuscht. Denn die Spieler des 1. FC waren fast 70 Minuten lang nur körperlich anwesend. Mehr nicht. Die Leitung vom Kopf bis in die Füße schien blockiert. Vor allem in der ersten Hälfte. Keine Laufbereitschaft, kein Engagement, kein Zweikampfverhalten.

"Das war ein wichtiges Spiel. Aber bei uns war die Bereitschaft nicht da, es zu gewinnen. Wenn man nicht von Beginn an Laufbereitschaft und Kampf zeigt, ist es schwer, später wieder in das Spiel rein zu kommen", analysierte Abwehrchef Ümit Kocaman.

Insofern war es fast folgerichtig, dass das Tor des Tages nach 34 Minuten durch einen Fehler der Viersener möglich wurde. Nach einer Ecke auf den kurzen Pfosten stimmte die abgesprochene Zuteilung nicht. Holger Kox, traf per Kopf zum 0:1.

Die Viersener mussten auf dem sehr tiefen Boden nun das Spiel machen, doch das lag der Mannschaft gegen sich immer mehr zurückziehende und auf Konter lauernden Fischelner überhaupt nicht. Dem jeweils Ball führenden Spieler boten sich kaum Anspielstationen, so dass er sich zwangsläufig auf fast aussichtslose Dribblings und Zweikämpfe einlassen musste.

Nach etwa 60 Minuten erhob sich Axel Malchow langsam von seinem Stuhl. Der Vulkan brodelte: "Bewegung, Bewegung. Ihr steht alle." Der Trainer übernahm nun die Regie. Von der Seitenlinie sagte er Anspielstationen, Freistoß- oder Eckballschützen und selbst Spielabläufe nach Einwürfen an. Das Spiel des 1. FC wurde zusehends besser. Klare Torchancen blieben trotz gefühlter 90 Prozent Ballbesitz jedoch aus. Im Gegenteil. Der Gegner hätte bei seinen Konterchancen eher das 2:0 erzielen können als die Viersener den Ausgleich.

Axel Malchow ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht. Bereits in der Pause hatte es ein deutliches, weithin vernehmbares Donnerwetter gegeben. Auch nach Spielschluss verschonte er die Akteure nicht, stellte sich aber gleichzeitig vor sie.

So müsse es wohl an ihm liegen, dass sein Team nicht die richtige Einstellung gezeigt habe, erklärte er. Die Häuptlinge im Team hätten nicht gekämpft wie Indianer. "Wir haben gesehen, dass wir Spieler auf dem Feld hatten, bei denen die Qualität nicht für die Niederrheinliga ausreicht." Ungemütliche Zeiten am Hohen Busch.

(RP)
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