Es sieht nur gefährlich aus

In der Werner-Jaeger-Halle trafen sich Sportler zur Nettetaler Kampfkunstgala. Neben Kung-Fu und Judo wurden auch Ju-Jutsu und Taekwondo präsentiert. Im Vordergrund steht die Selbstverteidigung.

Kampfkunst Viele Besucher sind gekommen, um die Vorführungen in die Werner-Jaeger-Halle zu verflogen. Die Zwillinge Fabian und Tim Stiels sind etwas aus der Puste. Beide haben den grünen Gurt in Judo und ihren Auftritt bereits hinter sich. "Man lernt, sich selbst zu verteidigen, und es macht viel Spaß", erzählt der zwölfjährige Fabian. Beide sind begeisterte Kampfsportler und kennen sich bestens im Judo aus. Auch der 13-jährige Marco Clemens hat große Ziele: "Mit 16 wäre der schwarze Gürtel schon mein Traum", erzählt der Schüler. "Dafür muss ich jedoch noch viel trainieren", so Marco weiter.

Die Bühne ist durch die bunten Scheinwerfer hell erleuchtet. Sechs Ju-Jutsu-Kämpfer führen vor, wie man sich am besten gegen Tritte, Schläge und Stöße verteidigen kann. Alle Griffe werden von Werner Dermann, dem Ersten Vorsitzender im Judo- und Ju-Jutsu-Club Samurai Nettetal, kommentiert. Zunächst zeigen Pascal und Björn in Zeitlupe die einzelnen Griffe und Bewegungen. Dann geht alles ganz schnell. "Wenn man nicht aufpasst, bleiben kleine Verletzungen nicht aus", so Pascal Delbos. Dafür lernen die Kampfsportler zuerst die "Fallschule", damit keine Prellungen oder Schlimmeres passiert.

Einige Zuschauer schließen gelegentlich die Augen. Die 62-jährige Erna Spieß kann nicht immer hinsehen. "Obwohl ich weiß, dass nichts passieren kann, sieht es gefährlich aus", sagt sie. Während auf der Bühne die Kampfsportler schwitzen, macht sich die Taekwondo-Gruppe im Foyer der Werner-Jaeger-Halle warm: in die Höhe springen, Knie nach oben ziehen, Tritte üben. Auch die beiden elfjährigen Mädchen Isabel Niedrich und Mailine Hausmann wärmen sich für die Vorführung vor Publikum auf. Im Vordergrund steht die Selbstverteidigung vor Angriffen. Im Zuschauerraum sitzt Birgit Niedrich, die Mutter Isabels. Sie ist stolz auf ihre Tochter. "Es ist unglaublich, was die Kinder schon alles gelernt haben", sagt sie.

Die Sportler verbeugen sich kurz voreinander und machen sich kampfbereit. In den traditionellen weißen Zweiteilern sind die Judo- von den Ju-Jutsu-Kämpfern kaum zu unterscheiden. "Das Mindestalter für Judo ist sieben, das für Ju-Jutsu zwölf Jahre", erklärt Werner Dermann. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Ein Grund damals für die Stiels-Zwillinge, dem Judo-Verein beizutreten.

Auf der Bühne werden Messer, Ketten und Stöcke zur Demonstration beim Kampf hinzugenommen. Alles Waffen, die im Alltag durchaus als Gegenstände genutzt werden, um andere zu verletzten. Isabel und Mailine haben hochrote Wangen. Doch auch das gehört zum Aufwärmtraining. Zusammen gehen sie auf die Bühne und zeigen, was sie beim Training alles gelernt haben.

(RP)
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