RP-Aktion "Sportler des Monats" Erst nur so zum Spaß...
Christopher Gerhard entdeckte mit 40 Jahren die Leichtathletik wieder. Vor allem im Zehnkampf ist er bei den Senioren sehr erfolgreich. Sein großes Ziel ist eine Medaille bei der Weltmeisterschaft 2009 in Finnland.
Zuletzt gewann Christopher Gerhard einen Zehnkampf und bekam 6258 Punkte der Seniorenwertung gutgeschrieben. "Damit hätte ich bei den letztjährigen Europameisterschaften im Zehnkampf die Silbermedaille gewonnen", sagt der 42-Jährige vom ASV Süchteln.
Alles fing damit an, dass er im Juni vor zwei Jahren mehr so zum Spaß einen Jedermann-Zehnkampf in Solingen bestritt. "Überrascht vom hohen Restniveau meiner Leistungen habe ich dann Blut geleckt. Ich entschied mich, wieder richtig in die Leichtathletik einzusteigen", erzählt der Unternehmer und frühere Handballer.
Im Sommer 2008 holte er bei den Senioren-Europameisterschaften in einem stark besetzten Feld von 20 Teilnehmern im Zehnkampf den vierten Platz sowie den deutschen Vize-Meistertitel im Diskuswurf. "Allerdings wäre ohne die im Vorfeld aufgetretenen Verletzungen noch deutlich mehr möglich gewesen", meint der Süchtelner: "Ich verlängerte das ursprünglich als zeitlich befristet geplante Comeback."
Schon Deutscher Meister
Das Training baute er komplett um, ging auf sechs Einheiten pro Woche. In Wolfgang Ritte, mehrfacher Weltrekordler sowie Welt- und Europameister im Stabhochsprung der Altersklassen M50 und M55, fand er einen kompetenten Trainer. Erste Früchte waren der deutsche Meistertitel im Diskuswurf der M40 bei der Deutschen Winterwurfmeisterschaft in Düsseldorf und im Zehnkampf Anfang Mai. "Bei dem verfehlte ich den 15 Jahre alten Rekord des Landesverbandes Nordrhein nur um 50 Punkte, weil ich die 110 Meter Hürden etwas versiebt hatte", ärgerte Gerhard sich ein wenig. Sieben neue persönliche Rekorde stellte er innerhalb des Zehnkampfes auf. Zwei davon verbesserte er mittlerweile schon wieder bei den Senioren-Nordrhein-Meisterschaften.
Sein großes Ziel ist die Weltmeisterschaft im Juli in Lahti , möglichst mit einer Medaille: "Ich muss abwarten, wie stark sich die Konkurrenz präsentiert. Zehnkampftage bei internationalen Meisterschaften dauern oft zwölf Stunden auf zwei aufeinander folgenden Tagen. Das würde mir ohne die Unterstützung meiner Frau Anja viel schwerer fallen."
Seit über zehn Jahren fährt Christopher Gerhard auch Tourenwagenrennen, ebenfalls sehr erfolgreich. Er wurde Meister im Renault Clio Cup der BF Goodrich-Langstreckenmeisterschaft und wurde Gesamtdritter beim Internationalen 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring vor drei Jahren auf einer Dodge Viper. "Um im Motorsport erfolgreich zu sein, braucht man einen perfekten Mix aus Präzision, Aggressivität, Übersicht und eine hervorragende Mannschaft."
Ob Tourenwagenfahren oder Leichtathletik-Erfolge: "Das alles kommt nicht an die überwältigen Glücksgefühle bei den Geburten meiner beiden Töchter heran. Das lässt sich eben auch nicht wiederholen…"
