Handball Trainer, Schiedsrichter und Spieler

Schwalmtal · Elmar Gronsfeld trainiert in der zweiten Saison die Verbandsliga-Handballerinnen des SC Waldniel. Außergewöhnlich ist, dass er zudem auch noch als Unparteiischer im Einsatz ist und ab und an in Lank auf dem Feld aushilft.

 Elmar Gronsfeld als Trainer. Aktuell betreut er die Frauen des SC Waldniel in der Verbandsliga. Nach der Saison ist aber Schluss.

Elmar Gronsfeld als Trainer. Aktuell betreut er die Frauen des SC Waldniel in der Verbandsliga. Nach der Saison ist aber Schluss.

Foto: Siemes, Horst (hosi)

Auch im Handball haben Schiedsrichter kein einfaches Leben. Sie müssen sich bei Spielen nicht nur die Kritik der Spieler anhören, auch die Trainer gehen sie oft genug an. Elmar Gronsfeld gehört zu der seltenen Spezies, die diese Problematik von drei Seiten beurteilen können. Denn er ist nicht nur Trainer der Verbandsliga-Frauen des SC Waldniel, er ist auch als Unparteiischer unterwegs und spielt sogar noch aushilfsweise für die dritte oder vierte Mannschaft des TuS TD Lank.

„Trainer ist Trainer und Schiedsrichter ist Schiedsrichter. Als Trainer bin ich genauso emotional an der Seitenlinie wie andere auch“, sagt Gronsfeld. Der 38 Jahre alte Industriekaufmann hält sich an der Seitenlinie also nicht bewusst zurück, wenn seiner Ansicht nach eine Fehlentscheidung getroffen wurde. Er versucht eben, in jedem Bereich so erfolgreich wie möglich zu sein. Als Schiedsrichter, er pfeift gemeinsam mit den Lanker Torhüterin Babette Schalley im Gespann, ist er mittlerweile schon recht weit gekommen. Bei den Frauen ist das Gespann vom TuS TD Lank bis einschließlich Oberliga im Einsatz, bei den Männern bis einschließlich Verbandsliga. Da soll das Ende der Fahnenstange allerdings noch nicht erreicht sein. „Ich hoffe, dass wir in Kürze aufsteigen werden und dann bei den Männern auch Oberliga pfeifen“, betont Gronsfeld. „Ich traue uns aber durchaus zu, dass wir bei Männern und Frauen auch in der Nordrheinliga aktiv sein können. Ich glaube schon, dass wir das Zeug dazu haben.“

 Elmar Gronsfeld in seiner Schiedsrichtermontur.

Elmar Gronsfeld in seiner Schiedsrichtermontur.

Foto: Gronsfeld

Um seine Schiedsrichtertätigkeit, die er bereits seit 20 Jahren betreibt, und seinen Trainerjob parallel ausüben zu können, sind natürlich terminliche Absprachen unabdingbar. „Mit dem Handballverband Niederrhein werden sogenannte Freitermine vereinbart, die wir einreichen“, so Elmar Gronsfeld. „Da ich mit den Waldnieler Frauen sehr häufig sonntags spiele, wie auch Babette in Lank, werden wir natürlich meistens samstags eingesetzt. Da hat es bisher noch keine Überschneidungen gegeben.“

Es ist jedoch nicht damit getan, einmal am Wochenende die Schiedsrichterkluft überzustreifen, sondern es stehen auch oft Lehrgänge an. Und bei den Spielen wird man auch beobachtet, um bei konstant guten Leistungen dann auch aufzusteigen zu können. „Im Kreis treffen wir uns mit den anderen Schiedsrichtern ungefähr alle zwei Monate. Dort stehen dann Besprechungen und auch Videoanalysen auf dem Programm“, berichtet Gronsfeld. Anders ist es da beim Verband, wo einmal jährlich eine Leistungsüberprüfung ansteht. Los geht es mit einem Lauf über ungefähr fünf Kilometer, der in höchstens 30 Minuten zu absolvieren ist. Daraufhin spielt die Regelkunde eine große Rolle, es gibt zum Beispiel Videotest, bei dem besprochen wird, wie man selber bei bestimmten Szenen entschieden hätte. „Die Überprüfung beim Verband steht Ende Juni an. Da erfahren Babette und ich vielleicht auch, dass wir in der kommenden Saison höher pfeifen dürfen“, sagt Gronsfeld.

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