Fußball Elfmeter bringt Union den Sieg im Derby

Fussball-Landesliga · Nettetals 1:0-Heimerfolg in der Landesliga gegen den 1. FC Viersen schätzen die Trainer hinterher völlig unterschiedlich ein.

 Was die Spieler des 1. FC Viersen gegen Union Nettetal auch unternahmen, ihnen gelang es einfach nicht. Hier versucht Simon Hetterle vergeblich, vor Nettetals Kapitän Michael Enger (r.) an den Ball zu kommen.

Was die Spieler des 1. FC Viersen gegen Union Nettetal auch unternahmen, ihnen gelang es einfach nicht. Hier versucht Simon Hetterle vergeblich, vor Nettetals Kapitän Michael Enger (r.) an den Ball zu kommen.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Völlig durchnässt standen sie vor der Kabinentür: Trainer Willi Kehrberg, Klubchef Michael Berghausen und Obmann Ronny Mustac. Sie waren sich einig, dass ihre Mannschaft - der ehemalige Oberligist vom Hohen Busch - die eindeutig bessere Mannschaft im Derby beim SC Union Nettetal war und völlig überflüssig 0:1 verlor. "Ich kann meiner Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Wir haben in keiner Phase des Spiels einen Ball planlos nach vorne gespielt, sondern es waren alle am Spielaufbau beteiligt", erklärte Viersens Coach nach dem Ende. Entsprechend deprimiert schüttelte das Viersener Urgestein immer wieder mit dem Kopf, wenn er daran dachte, dass die Rot-Weißen die kurze Heimreise mit leeren Händen antreten mussten.

Sein Trainerkollege der siegreichen Gastgeber sah den Vorteil nicht nur wegen des einen Tores eher auf Seiten Unions. "Ich finde, dass wir verdient gewonnen haben. Zwar hatten wir nur zwei bis drei richtig gute Möglichkeiten, aber es reichte heute einfach, um das Derby für uns zu entscheiden", sagte Chiquinho strahlend. Die Szene des Spiels ereignete sich in der 36. Minute im Viersener Strafraum, als sich Unions Moritz Steiner im Zweikampf mit Viersens Dennis Homann befand. Steiner schaffte es, mit viel Körpereinsatz bis zur Grundlinie durchzukommen. Und dann unterlief dem Viersener Routinier der entscheidende Patzer. "Ein Kardinalfehler", wie Kehrberg anschließend herausstellte. Steiner wühlte sich in den Zweikampf, Homann machte den einen Schritt, der für seinen Blau-Gelben Gegenspieler nötig war, um über das Bein zu fallen. Elfmeter für Union: Tom van Bergen trat an und verwandelte sicher zur umjubelten Führung. Im Gegenzug wären dann fast der Ausgleich gefallen, doch Viersens Stürmer Jan Ballis jubelte zu früh, nachdem er zuvor den Ball über die Linie gedrückt hatte. Denn der Unparteiische entschied auf Abseits. Nicht wenige Zuschauer hatten so ihre Bedenken, ob die Entscheidung korrekt war. Bis zu diesem Augenblick hatten beide Mannschaft - zumindest für den ersten Durchgang - guten Phasen bereits hinter sich. Die Gäste vom Hohen Busch begannen sehr ballsicher und wirkten viel zielstrebiger als die Hausherren. Doch wirkliche Torgefahr kam erst in der 30. Minute auf, als Unions Torwart Till Kohnen einen strammen Viersener Schuss entschärfen konnte. Für Union nahm das Spiel ohnehin erst fünf Minuten zuvor mehr an Fahrt auf. Bis dato wirkte die Mannschaft von Trainer Chiquinho doch ein wenig verkrampft.

Und im zweiten Durchgang änderte sich das Bild kaum. Nur, dass die Gäste noch offensiver und die Hausherren sehr defensiv agierten. Doch der 1. FC Viersen konnte kein Kapital aus der Überlegenheit erzielen. Angetrieben vom Kapitän Yannick Meurer wurde Viersen zusehends mutiger, weil ihnen die Zeit davonlief. Derweil versuchte sich die Union an gelegentlichen Kontern, die vielversprechend begannen, aber oftmals am letzten Pass scheiterten. Und dann war die Ausgleichschance für den 1. FC plötzlich da: Paul Pötzsch hatte sie, doch vergab. Als die Gäste in den Schlussminuten alles nach vorne warfen, hatte Union durch Moritz Steiner und Martin Stroetges zwei gute Torchancen. Doch es sollte gestern beim 1:0 für Union bleiben.

(sms)
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