Hockey Ein Schub für Viersens Hockey

Hockey · Die deutschen U21-Hockey-Damen bereiten sich in diesen Tagen auf dem Gelände des Viersener THC auf die Europameisterschaft vor. Für den Klub ist der Besuch des nationalen Teams eine Auszeichnung.

 Daniel Klingohr, der Jugendwart Viersener THC, mit der deutschen Torfrau Amelie Klaumünzer, Bundestrainer Marc Herbert und Stürmerin Pia Oldhafer.

Daniel Klingohr, der Jugendwart Viersener THC, mit der deutschen Torfrau Amelie Klaumünzer, Bundestrainer Marc Herbert und Stürmerin Pia Oldhafer.

Foto: Wiltrud wolters

Hockey Nach den Olympischen Spielen ist vor der den O. "Hier sind einige dabei, die 2016 in Rio spielen sollten", sagt Bundestrainer Marc Herbert und lässt seinen Blick über die Spielerinnen schweifen, die gerade auf dem Hockeyplatz des Viersener THC ihre Runden drehen. Das Hochgefühl vom Gewinn der Goldmedaille der Männer in London ist noch ganz frisch und wiegt die Enttäuschung über Platz sieben bei den Frauen ein wenig auf, doch Rio ist noch weit weg.

Das nächste Ziel für die talentierten jungen Frauen liegt viel näher: die Europameisterschaft der Juniorinnen, die kommende Woche im niederländischen s´Hertogenbosch beginnt. In Viersen holt sich die U21 derzeit den letzten Schliff. Im Rahmen des Abschlusslehrgangs tritt das deutsche Team dreimal gegen die Belgierinnen an, die ebenfalls in Viersen trainieren.

Im ersten Test gab es am Dienstag einen 2:1 (0:1)-Sieg. Eine Leistung so wie das Wetter, eher mäßig. Ein heftiger Platzregen hatte sich beim Aufwärmen über den Spielerinnen ergossen. "Insgesamt war das nicht gut. Die erste Halbzeit war gar nicht gut. Die zweite war schon besser", meinte der Bundestrainer, der unter anderen fünf nicht genutzte Strafecken registrierte.

Immerhin gelangen Marilena Krauß aus Rüsselsheim direkt nach dem Wiederanpfiff in der besten Phase des deutschen Spiels die beiden siegbringenden Tore. "Man merkt, dass wir in der Vorbereitung sind. Uns fehlte die Sicherheit im Abschluss", analysierte der Coach. In den kommenden Tagen haben die Deutschen nun die Chance, "sich am Gegner zu entwickeln", wie Marc Herbert sagte und in EM-Form zu kommen.

Ziel ist immer das Finale

Schließlich zählt dort nur eines. Das Finale, was sonst. "Das Ziel hast du als deutscher Hockeyspieler fast immer", sagte Herbert. Seine Spielerinnen sind ausnahmslos Schülerinnen und Studentinnen, die sich ganz dem Hockey widmen. "Man muss schon jeden Tag trainieren. Dazu kommen die Pflege und die richtige Ernährung. Das ist schon mehr als ein Hobby", bestätigt Herbert. Jedenfalls was den Aufwand betrifft.

Finanziell ist es eher ein Zuschussgeschäft. Die Spielerinnen bekommen von der Sporthilfe eine Grundförderung von 75 Euro im Monat. Studentinnen können ab dem dritten Semester zudem eine Beihilfe von 300 Euro im Monat beantragen. "Gemessen an den Erwartungen ist das eigentlich zu wenig", sagte Herbert.

Für den Viersener THC ist der Lehrgang der Juniorinnen nach dem Länderspiel der Damen vor zwei Jahren und dem Spiel der U18 im vorigen Jahr ein weiterer Höhepunkt. "Für uns ist das eine schöne Sache. Wir können den Bekanntheitsgrad steigern und zeigen, dass dieser Platz wichtig für Viersen ist", sagte Jugendwart Daniel Klingohr. Er hofft natürlich, dass Hockey durch den Erfolg der Nationalmannschaft mehr in den Fokus rückt. "Für uns Hockeyspieler bringt das sicher einen Schub, aber darüber hinaus weiß ich es nicht. Wir leben vom Ehrenamt. Ich spiele selber und trainiere zwei Mannschaften. Mehr wäre schwierig", erklärte Klingohr.

(wiwo)
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