Tennis Eigengewächse plus Schweig

Tennis · Die Ersten Herren des Viersener THC galten lange Zeit als die Altmeister in der 2. Verbandsliga. Viel Erfahrung versammelte sich um den früheren Mannschaftskapitän Carsten Thamm.

Doch das ist nun Vergangenheit. Wenn der VTHC heute um 14 Uhr in Oberhausen zum ersten Spiel der neuen Saison antritt, stehen vier Spieler unter 20 Jahren auf den Plätzen.

"Die Jungs sind alle top motiviert und hoch talentiert", freut sich Sportwart Stephan Remigius, der als Saisonziel den Klassenerhalt formuliert. Doch er weiß auch, dass das nicht leicht wird. "Natürlich fehlt es uns an Erfahrung. Hinzu kommt, dass die Liga enorm ausgeglichen ist", sagt Remigius. Er ist vor allem gespannt darauf, wie sich der neue Mannschaftskapitän Tim Jacobs auf seiner neuen Position zurechtfindet. Daran, dass Jakobs Probleme mit seiner neuen Aufgabe bekommt, verschwendet Remigius keinen Gedanken: "Er ist ja mit 28 Jahren schon ein Routinier."

Neben Carsten Thamm, der in die Herren 30 gewechselt ist, hat auch Till Kleinenberg den VTHC verlassen. "Er kann in Krefeld Zweite Bundesliga spielen, da ist es doch nur verständlich, dass er gewechselt ist. Außerdem kennt er dort einige Spieler", sagt Remigius. Dennoch hinterlassen beide Spieler große Lücken, die es auszufüllen gilt. Sorgen macht sich der Sportwart diesbezüglich indes nicht, viel mehr freut er sich auf die Auftritte der jungen Spieler, die ihre erste Saison in der zweiten Verbandsliga spielen. "Die kommen gerade von der Juniorenabteilung und dürfen gleich so hoch spielen", sagt Remigius. Dazu kommt, dass es fast alles Eigengewächse sind.

Einzige Ausnahme ist Tim Schweig, ein Niederländer, der im 400 Kilometer entfernten Ridderkerk wohnt. Manch einer vermutet deshalb vielleicht, dass Schweig eine fürstliche Entlohnung für seine Dienste bekommt, doch das ist nicht der Fall. "Im Gegenteil, bei uns bekommen die Spieler kein Geld. Geselligkeit steht im Vordergrund. Schweig bekommt eine Aufwandsentschädigung für die Zugfahrt", sagt Remigius.

Das ist auch das, was den VTHC auszeichnet. Die Identifikation mit dem Verein ist deutlich höher als in Klubs, in denen viel Geld fließt. Zwischen 50 und 60 Zuschauer kommen zu den Medenspielen. "Das ist eine beachtliche Zahl für einen Tennisverein", sagt Remigius stolz. So viele werden es bestimmt auch zum ersten Heimspiel in zwei Wochen werden. Doch zuvor haben sie das schwere Auswärtsspiel heute in Oberhausen vor der Brust. Für Tim Schweig kommt sogar noch eine lange Zugfahrt hinzu.

(rüf)
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