So richtig wussten beide Mannschaften nach dem Schlusspfiff nicht, wie sie das Ergebnis einordnen sollten. Auch die Trainerkollegen Rainer Bruse und John Hesen standen beziehungsweise saßen erst einmal an der Seitenlinie und ließen die 90 Minuten Revue passieren. "Wenn man eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand gibt, kann man nicht zufrieden sein", lautete das erste Fazit von Dilkrather Seite, auch wenn die Punkteteilung vor dem Anpfiff sicher unterschrieben worden wäre. Im ersten Durchgang hatten die Waldnieler die Partie zunächst klar im Griff. Bereits nach fünf Minuten war es Kai Schürmann, der mit einem Schuss Gästekeeper Patrick Wirth zu einer Parade zwang. Glück hatten die Gäste zudem nach 20 Minuten, als Wirth beim herauslaufen Waldniels Stürmer Tobias Hützen zu Fall brachte, aber kein Elfmeterpfiff ertönte. Die Fortunen beschränkten sich weitgehend auf die Defensive und hatten ihre beste Chance bei einem Kopfball von Dennis Berg.

Nach dem Seitenwechsel spielten auch die Gäste mutiger nach vorne. Die Offensivbemühungen sollten sich schnell bezahlt machen. Marius Wenzel schaltete nach einem langen Ball in die Spitze am schnellsten und legte das Leder in die Mitte zum aufgerückten Linksverteidiger Fabian Wiegers, der von der Strafraumgrenze die Führung erzielte. Als der eingewechselte Peter Hoffmann nur fünf Minuten später nach einer feinen Einzelleistung gar auf 2:0 für Dilkrath erhöhte, deutete einiges auf die erste Waldnieler Heimpleite der Saison hin. Das Team von John Hesen hatte jedoch direkt im Gegenzug die passende Antwort parat, als Julian Rode einen Handelfmeter verwandeln konnte. Und wieder nur vier Minuten später köpfte Andre Jansen zum 2:2 ein. Bei diesem Ergebnis blieb es, obwohl Jan Beerens mit der letzten Aktion des Spiels zum Derbyhelden hätte werden können, als er aus fünf Metern den Ball freistehend über das Gehäuse beförderte. "Doch das wäre vielleicht auch zu viel des Guten gewesen", sagte Hesen, der dennoch die Moral seines Teams hervorhob.