Leichtathletik Die Ziele dank harten Trainings erreicht

Viersen · Die 17 Jahre alte Mittelstrecklerin aus Süchteln feierte in den vergangenen Wochen tolle Erfolge, doch für die Zukunft hat sie noch viel vor.

 Sarah Schmidt (l.) hat in der vergangenen Wochen viel erlebt. Zunächst war sie bei der Weltmeisterschaft in den USA und wurde Zwölfte, anschließend holte sie sich über 800 Meter bei der U 20 den DM-Titel.

Sarah Schmidt (l.) hat in der vergangenen Wochen viel erlebt. Zunächst war sie bei der Weltmeisterschaft in den USA und wurde Zwölfte, anschließend holte sie sich über 800 Meter bei der U 20 den DM-Titel.

Foto: W. Birkenstock

Die 17-jährige Sarah Schmidt aus Süchteln hat ereignisreiche und erfolgreiche Wochen hinter sich. Bei der U 20-WM in den USA vertrat sie Deutschland, bei der DM in Wattenscheid gewann die Athletin der Turnerschaft Neuwerk (LAZ Mönchengladbach) den DM-Titel über 800 Meter

Welche Erfahrungen haben Sie bei der U 20-Weltmeisterschaft im amerikanischen Eugene gemacht?

Schmidt Das war für mich der erste internationale Wettkampf und gleich Platz zwölf. Aufregend war dabei vor dem 800-Meter-Start, dass ich mich bereits 40 Minuten vorher im sogenannten 'Callroom' einfinden musste. Bei den Deutschen Meisterschaft sind das nur 20 Minuten. Das taktische Rennen mit Tempowechseln war mir von deutschen Wettkämpfen eher fremd. Auf jeden Fall habe ich feststellen können, dass ich international gut mithalten kann wie der Vor- und Zwischenlauf zeigten. Ich lernte auch das Gemeinschaftsgefühl in der deutschen Mannschaft kennen, weil wir ein Team waren. Wir waren fast in allem mit einbezogen.

Dann kam der deutsche Meistertitel in Wattenscheid.

Schmidt Das war einfach der krönende Abschluss der Saison. Als ich anderthalb Wochen vorher bei der WM im Zwischenlauf rausgeflogen war, wollte ich es jetzt auf den jeden Fall wissen. Ich wusste, dass meine Konkurrenz sehr stark war. Deswegen habe ich mein eigenes Ding im Endlauf gemacht und mich auf keine taktischen Raffinessen eingelassen. Schön war hinterher, dass ich nur nicht die Jahresbeste in Deutschland über 800 Meter mit 2:05,00 Minuten bin, sondern auch noch den Titel in 2:06,29 gewonnen habe. Und es war für mich der erste deutsche Meistertitel. Es ist ein schönes Gefühl, dass ich mit viel und hartem Training in den letzten Wochen mein Ziel erreicht habe.

Ist die Saison nun wirklich gelaufen?

Schmidt Ja. Ich war in den Sommerferien die letzten anderthalb Wochen in Urlaub. Jetzt trainiere ich ganz locker. Für mich hat die Regenerationsphase begonnen. Im September bin ich noch zehn Tage mit der Schule weg in der Toscana. Mitte Oktober beginne ich wieder mit dem Aufbautraining für die kommende Saison.

Woran müssen Sie arbeiten?

Schmidt Ich muss an der Grundlagenausdauer sowie an der Kraft und Schnelligkeitsausdauer arbeiten, um am Schluss eines Rennens mehr Stehvermögen zu bekommen.

Haben Sie neue Ziele?

Schmidt In der Hallensaison will ich die 2:07 Minuten über 800 Meter angehen. Draußen will ich die 2:05 toppen. Ich will mich für die U 20-Europameisterschaft in Schweden qualifizieren. Momentan bin ich die fünftschnellste Europäerin in der U 20-Jugend. Wenn ich mich verbessere, habe ich ganz gute Chancen dabei zu sein und eventuell den Endlauf zu erreichen. Es wird natürlich alles etwas stressiger: Ich will dann an der Liebfrauenschule in Mülhausen mein Abitur machen und pendel dann ständig zwischen Schule, Zuhause in Süchteln und Grenzlandstadion in Rheydt. Und ich will natürlich auch die Trainingslager mit starken Leuten mitnehmen, die mich ebenfalls leistungsmäßig voranbringen.

Gibt's jetzt Sporthilfe?

Schmidt Eigentlich schon, da ich die Norm mit 2:05,00 gelaufen bin. Die endgültige Entscheidung fällt im neuen Kaderjahr ab Oktober. Das wäre natürlich schön, wenn ich dabei bin.

PAUL OFFERMANNS FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(off)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort