Fußball Der Rettungsplan

Klaus Fleßers will es mal wieder selbst richten: Der Boss des 1. FC Viersen hat zum zweiten Mal in dieser Saison den Trainer rausgeworfen. Mit Härte und Konsequenz will er dem Abstieg entgehen. Sein Comeback ist schon heute.

Seit einigen Jahren bringt Niederrheinligist 1. FC Viersen jeweils zum ersten Heimspiel der Hin- und Rückrunde ein Vereinsheft mit dem Arbeitstitel "FC-Live" heraus. In der aktuellen Ausgabe wird Klubchef Klaus Fleßers wie folgt zitiert: "Wir haben den richtigen Weg eingeschlagen." Zuvor hatte er Trainer Jörg Vollack das Amt entzogen und selbst versucht, das Team bis zur Winterpause wieder auf Kurs zu bringen. Nur wenige Wochen später hat der FC diesen Weg gänzlich aus den Augen verloren. Klaus Fleßers handelte erneut, entließ Trainer Gerd Zewe und stellt sich als Interimscoach ein zweites Mal in dieser Saison zur Verfügung.

Gesunde Personalpolitik zieht anders aus. Aber das Viersener Urgestein sieht den Klassenerhalt als Nahziel gefährdet. Bei noch zwölf ausstehenden Spielen ist für den ehemaligen Oberligisten zweifellos noch alles möglich. Von daher hat der Inhaber eines Sportgeschäfts Zeit genug. Ob die allerdings bis zum heutigen Nachholspiel ausreicht, muss bezweifelt werden.

Heute Abend gegen Straelen

Die Rückkehr auf die Trainerbank beginnt für Klaus Fleßers mit einem Heimspiel gegen den SV Straelen. "Wir haben einmal zusammen trainiert, außerdem kenne ich die Mannschaft in und auswendig", stellen die geänderten Voraussetzungen für Fleßers selbst kein Problem dar. Für ihn sind ohnehin zwei Sachen klar: Der 1. FC agiert wieder mit zwei Spitzen und wird wesentlich offensiver ausgerichtet. Er will den Gegner möglichst zu Fehlern zwingen. "Das habe ich bei Gerd Zewe vermisst. Stattdessen hat er mit zwei Sechsern gespielt. Das ist natürlich auch eine Möglichkeit", erklärt Fleßers.

Wie die Mannschaft den abermaligen Wechsel auf der Trainerbank aufnahm, mag Fleßers nicht kommentieren: "Ich habe es in der Spielersitzung erklärt. Jeder Spieler weiß jetzt genau, was er zu tun hat." Im Klartext: Wer in der aktuellen Situation nicht mitzieht, fliegt. Laut Fleßers gibt es keinen Freifahrtschein mehr, für niemanden. Zwar versteht er sich als Freund der Spieler, allerdings mit einer sehr klaren Linie. "Als Trainer muss man konsequent handeln", ist Fleßers überzeugt, das Ruder herumreißen zu können. Er selbst zeigt am Bespiel von Wolfsburgs Erfolgstrainer Felix Magath, was mit harter und konsequenter Arbeit alles möglich ist. So will er es auch mit seinem 1. FC halten. Denn schließlich soll der Klub neben Borussia das Aushängeschild der Region bleiben.

Personell kann bis auf Oliver Kremer (verletzt) und den in Bremen studierenden John Werner aus dem Vollen geschöpft werden. Fleßers Forderung ist simpel: "Ich erwarte vier Punkte aus den kommenden beiden Heimspielen."

(RP)
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