Sportler des Monats im Kreis Viersen Im ersten U20-Jahr durchgestartet auf Rang eins

Grefrath · Der 18-jährige Linkshänder Paul Veltrup aus Grefrath beendet die Saison 2018/19 als bester deutscher Nachwuchs-Degenfechter.

 So strahlte Paul Veltrup nach dem Gewinn der Silbermedaille im Degenfechten bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires im vergangenen Oktober.

So strahlte Paul Veltrup nach dem Gewinn der Silbermedaille im Degenfechten bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires im vergangenen Oktober.

Foto: Olymoischer Dienst/Olympischer Dienst

Die Top-Ergebnisse auf den ganz großen Turnieren blieben ihm jüngst zwar verwehrt, doch einen großen Triumph feiert der 18-jährige Paul Veltrup am Ende der Saison 2018/19: Er ist mit Abstand bester Degenfechter der Junioren-Altersklasse in Deutschland.

Noch vor einem Jahr ging er bei den Kadetten an den Start, bei den A-Jugendlichen, die national wie international als U17-Sportler antreten. Auch hier war der junge Grefrather souveräner Top-Mann in der deutschen Rangliste. Dass ihm dies gleich im ersten Jahr der Zugehörigkeit bei den Junioren ebenfalls gelingen würde, hat man kaum zu hoffen gewagt. Nur einer ließ sich nicht beirren: sein Trainer Lajos Csire vom Fechtclub Krefeld. „Paul ist das größte Talent in unserem Verein seit der Gründung vor fast 50 Jahren. Ich wusste, dass er auch das Zeug dazu hat, die Junioren in Deutschland aufzumischen“, sagte er noch vor dem Beginn der Saison im vergangenen Sommer. Und Csire sollte es tatsächlich wissen. Unter seiner Regie gab es beim FCK bisher 20 Deutsche Meistertitel zu bejubeln.

Seinen bislang größten Erfolg feierte Veltrup bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires im Oktober 2018. Erst im Finale wurde er vom Italiener Davide di Veroli gestoppt. Silber für Deutschland. Allerdings gab es für dieses Ereignis keine Ranglistenpunkte. Die musste er sich mühsam über Monate erarbeiten. Und das erledigte er mit großer Kontinuität. Es gab kein Turnier, bei dem der Linkshänder ohne Punkte geblieben ist. In Offenbach, Riga (Lettland), Luxemburg und Osnabrück schlug er besonders effizient zu. Von seinen insgesamt 91 Zählern sammelte er bei diesen vier Turnieren 66 Punkte. Streichergebnis waren seine zwei Zähler in Heraklion (Kreta) Mitte Dezember. Auch sein neunter Rang bei den Deutschen Meisterschaften in Laup­heim vor wenigen Wochen brachte ihm lediglich sechs Zähler ein. Dort war er topgesetzt ins Turnier gestartet, musste aber im Achtelfinale eine 9:15-Niederlage gegen Lucas Fendt (Heidenheim) einstecken.

Das Abschneiden des Grefrathers bei den Europa- und Weltmeisterschaften im April kann sich sehen lassen. Im polnischen Torun wurde er unter 192 angetretenen Junioren 50. Er hatte in der K.o.-Runde der letzten 32 das Pech, auf den späteren Bronzemedaillen-Gewinner Gianpaolo Buzzacchino (Italien) zu treffen und verlor das Duell gegen den 19-jährigen Kontrahenten aus Catania mit 5:15. Aktuell belegt Veltrup Rang 43 der Weltrangliste und ist dabei einer der Jüngsten, die in diesem Klassement geführt werden.

Bei den kontinentalen Titelkämpfen in Foggia (Italien) wurde er Neunter, nachdem er im Achtelfinale mit 10:15 gegen den etwas unorthodox fechtenden Österreicher Alexander Biro verloren hatte. „Es wäre vielleicht etwas mehr möglich gewesen, aber der neunte Platz in meinem ersten Junioren-Jahr war für mich schon ein tolles Ergebnis“, meinte er seinerzeit.

In der Sommerpause vor Beginn der neuen Saison will er mit seinem Trainer Lajos Csire weiter an seinen Stärken feilen. Immer wieder betont Veltrup, dass für ihn ein Wechsel in Hochburgen wie Leverkusen, Tauberbischofsheim oder Heidenheim keine Option darstellt. Inzwischen ist auch Krefeld wieder zu einem wichtigen Standort im Degenfechten herangereift. Im Windschatten von Paul Veltrup entwickeln sich einige Talente – unter anderen sein jüngerer Bruder Ole, der am vergangenen Wochenende DM-Siebter in der Altersklasse U14 wurde.

Die Sportlerwahl des Monats ist eine gemeinsame Aktion der Sparkasse Krefeld, der NEW, des Allgemeinen Krankenhauses Viersen, des Kreissportbundes und der Rheinischen Post.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort