Fußball Debüt am Hohen Busch

Borussia Mönchengladbachs Nachwuchstalent Kevin Holzweiler kam im ersten Länderspiel der neuen U15-Nationalmannschaft in Viersen zu einem Zehn-Minuten-Einsatz, bei dem er die Fans an Marko Marin erinnerte.

Fussball Sein leicht zu groß geratenes Trikot steckte er nochmals in die Hose. Und zur Aufmunterung gab es noch einen Klaps des Trainer auf den Hinterkopf. Dann konnte es endlich losgehen: In der 70. Spielminute feierte Kevin Holzweiler sein Debüt in der deutschen U 15-Nationalmannschaft. "Ich war eigentlich nicht besonders nervös", gab das Nachwuchstalent von Borussia Mönchengladbach später nach dem 2:0 gegen die USA im Stadion des 1. FC Viersen zu Protokoll.

Der gelungene Auftakt der neu zusammengestellten U 15 von Trainer Marco Pezzaiuoli hatte den 14-Jährigen allerdings nicht vollends glücklich gemacht. "Ich hatte schon gehofft, dass ich von Beginn spielen darf", sagte Holzweiler. Wobei das Singen der Nationalhymne auch von der Bank aus eine Gänsehaut bei ihm erzeugt hat. Die ersten Tore in seiner Länderspielkarriere erlebte Kevin Holzweiler ebenfalls noch am Spielfeldrand. In einer starken ersten Halbzeit brachten Levent Aycicek von Werder Bremen (11.) und Patrick Weihrauch von 1860 München (37.) die deutsche Elf verdient in Führung.

"Man hat gesehen, dass wir auch in diesem Jahrgang viele hoffnungsvolle Talente haben", sagte Pezzaiuoli. Zehn Minuten vor dem Spielende hatte er schließlich auch Borussias Mittelfeldspieler von der Leine gelassen. Und der nutzte die kurze Spielzeit, um die rund 2000 Fans nicht nur aufgrund seiner Größe an einen anderen Gladbacher Wirbelwind zu erinnern. Holzweiler, gerademal 152 Zentimeter groß und damit fast einen Kopf kleiner als all seine Mitspieler, wuselte über das Feld wie Marko Marin in der Bundesliga.

"Wenn er dem Vergleich standhalten kann, haben wir noch viel Freude an ihm. Natürlich müssen wir seine körperliche Entwicklung noch abwarten. Aber er hat großes fußballerisches Potenzial", sagte Borussias Jugendkoordinator Roland Virkus, der sehr glücklich darüber war; dass der DFB "nicht nur nach der Größe nominiert hat". Sein Schützling initiierte in der nicht mehr ganz so intensiven Schlussphase die letzte Großchance der deutschen Mannschaft, als er in bester Spielmachermanier einen Steilpass auf Christian März spielte. Auch wenn es nur ein Kurzeinsatz war, fand DFB-Coach Pezzaiuoli später nur lobende Worte für das Gladbacher Fohlen: "Kevin ist ein positiver und fußballbegeisteter Typ mit großer Spielübersicht. Solche Spieler brauchen wir. Er wird sicher weitere Einsätze bekommen."

Sätze, die Kevin Holzweiler gern hört. "Nun hoffe ich, bald einmal von Beginn an spielen zu dürfen", sagte der U 15-Spieler und verließ den Hohen Busch. Er hat nicht nur wegen seiner Größe seine Visitenkarte hinterlassen.

(RP)
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