Handball-Landesliga Mit 40 noch Leistungsträger in Süchteln

Viersen · Daniel Büning spielt wohl seine letzte Saison beim ASV in der Handball-Landesliga. Der Routinier stand einst im erweiterten Zweitliga-Kader des ASV Aalen und würde sich gerne mit Platz drei in den Ruhestand verabschieden.

 Daniel Büning (r.) im Auswärtsspiel der Süchtelner gegen die Turnerschaft Lürrip. Mit seinen mittlerweile 40 Jahren gehört er auf diesem Niveau zu den Ausnahmen im Handball.

Daniel Büning (r.) im Auswärtsspiel der Süchtelner gegen die Turnerschaft Lürrip. Mit seinen mittlerweile 40 Jahren gehört er auf diesem Niveau zu den Ausnahmen im Handball.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Im Alter von 40 Jahren spielen nur noch wenige Handballer leistungorientiert. Wenn überhaupt klingt die Karriere dann in einer zweiten oder dritten Mannschaft aus, wo deutlich weniger Trainingsaufwand vonnöten ist. Anders bei Daniel Büning, der beim Landesligisten ASV Süchteln als halbrechter Rückraumspieler immer noch zu den Leistungsträgern zählt. Seine Anspiele an den Kreis sind gefürchtet, er holt sieben Meter heraus und als 1,95-Meter-Hüne ist er ebenso als Schütze aus der zweiten Reihe gefährlich wie in der Abwehr einsetzbar.

Der ASV Süchteln scheint ein gutes Pflaster für 40-Jährige zu sein, denn auch bei den Landesliga-Fußballern hat Urgestein Eric Bongartz im Januar die sportliche Altersschallgrenze durchbrochen und ist nach wie vor ein Vorbild in Sachen Einsatz und Laufbereitschaft. Im Gegensatz zu Bongartz ist Büning aber noch nicht so lange im Verein, er war nicht mit von der Partie, als die Süchtelner Handballer ihre Glanzzeiten hatten. Dennoch kann er mit Stolz auf seine Karriere zurückblicken, stand der vierfache Familienvater doch auch schon im erweiterten Kader eines Zweitligisten. Doch der Reihe nach. Der gebürtige Westfale erlernte das Handball-Einmaleins seit er sechs Jahr alt war beim ASV Aalen, dem er bis zur B-Jugend treu blieb. Allerdings blieb sein Talent den umliegenden Vereinen nicht verborgen und so wechselte er zum ASV Hamm, wo er in der Jugend-Oberliga spielen konnte. In Hamm blieb er dann noch bis zum ersten Seniorenjahr, in dem er Verbandsliga spielte, dann ging es für drei Jahre zum Liga-Konkurrenten SV Dollberg und dann erneut nach Aalen, wo der wurfgewaltige Rückraumschütze zum erweiterten Kader des Zweitligisten zählte. „Diese beiden Jahre waren sicherlich der Höhepunkt meiner sportlichen Laufbahn“, betont Büning. „Es war schon toll, jeweils vor der Saison mit Bild in der Handball-Woche zu erscheinen.“ Aus beruflichen Gründen ging es dann nach Dollberg zurück, wo er dann auch sein Engagement für längere Zeit beendete. Im Jahr 2006 ging es dann an den Niederrhein, seine Frau Dana stammt aus Niederkrüchten. Acht Jahre spielte Büning kein Handball mehr, ehe Olav Schwäbe aus dem ASV-Trainerteam anfragte.

„Der Kontakt kam eigentlich ganz einfach zustande, denn die Frau von Olav ist die Patentante unseres ältesten Sohnes“, erklärt Büning. Seit 2014 geht er nun wieder auf Torejagd, allerdings soll nach dieser Saison wahrscheinlich auch endgültig Schluss sein. „Irgendwann ist mal Schluss, da stehen familiäre, berufliche und gesundheitliche Aspekte im Vordergrund“, erzählt Büning. Zu den Höhepunkten in seiner Karriere gehört das Erreichen der ersten Pokal-Hauptrunde mit Dollberg, wo es gegen Eintracht Hagen ging. Die Auslosung fand damals sogar noch live im DSF (Vorgänger-Sender von Sport 1) statt. „Alles in allem war es eine sehr gute Entscheidung in Süchteln wieder anzufangen. Es ist ein toller familiärer Verein, in dem sich niemand für riesig wichtig hält“, sagt der 40-Jährige.

Wenn ihn nicht jemand überredet, doch noch eine Saison dranzuhängen, dann wird es wohl ein größerer Einschnitt bei seinem Lieblingssport werden. Denn er plant nicht, auf andere Weise dem Handball verbunden zu bleiben, zum Beispiel als Trainer. „Das ist nichts für mich, ich kann keine anderen Spieler quälen. Jetzt ist es noch mein Ziel mit dem ASV den dritten Tabellenplatz zu erreichen“, sagt Büning. Sportlich wird es aber weiter in seinem Leben zugehen. Ab und an geht es mit seinen drei ältesten Söhnen dann noch in eine Soccer-Arena, denn sie spielen allesamt Fußball. „Noch kann ich gut mithalten, aber mein Größter muckt schon ganz ordentlich auf.“

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