Fußball Chiquinho will Union zur Einheit machen

Fussball · Konfrontiert man die Nettetaler mit dem Namen Alexandre da Silva, dann zucken sie vermutlich noch rätselnd die Schultern. Der Name Chiquinho hingegen zaubert ein Lächeln ins Gesicht. Chiquinho, der mit richtigem Namen Alexandre da Silva heißt, steht für großen Fußball. Der ehemalige Bundesligaprofi macht derzeit die Landesliga-Fußballer des SC Union Nettetal fit. Nach dem ASV Süchteln und dem Oberligisten SC Kapellen-Erft ist es seine dritte Station als Trainer.

 Chiquinho will nicht der Star in Nettetal sein.

Chiquinho will nicht der Star in Nettetal sein.

Foto: kn

Der 40-jährige Brasilianer nimmt sich ganz bewusst und sehr entschieden zurück. Nein, nicht der Trainer sei der Star beim SC Union Nettetal, sondern die Mannschaft. "Wir sind eine Einheit. Das ist unsere Stärke", sagte Chiquinho. Natürlich registriert er, dass die Menschen ihm sehr positiv gesonnen sind. Das macht Vieles leichter. Letztlich aber zählt nur der Erfolg auf dem Platz - und dafür gibt Chiquinho alles. "Ich mache meine Arbeit gerne und bisher habe ich Erfolg. Der Verein wollte mich und ich wollte zu Union. Wir wissen, was wir voneinander wollen und haben vollstes Vertrauen", sagt der Trainer.

Nach den ersten Wochen mit seiner neuen Mannschaft versprüht der Coach Elan und Tatendrang. "Es macht Spaß. Alle ziehen an einem Strang", sagte Chiquinho. Zwei Wochen lang bat er die Spieler jeden Tag auf den Platz. Mittlerweile ist der normale Meisterschaftsrhythmus mit drei Trainingseinheiten in der Woche eingekehrt. Am Sonntag (15 Uhr) bestreiten die Nettetaler ihr nächstes Testspiel gegen den SC Düsseldorf-West. Dann steht der Burgpokal an.

In dieser Phase der Vorbereitung spielen die Ergebnisse solcher Spiele für ihn keine Rolle. "Mir sind zum Beispiel Passsicherheit und das läuferische Verhalten wichtig. Das ist ein langer Prozess. Wir müssen auf dem Platz eine Sprache sprechen. Jeder muss wissen, welche Aufgabe er hat", erklärte er. Deshalb legt er den Fokus darauf, als Einheit zusammenzuwachsen. Das macht es in einer Saison und in einer Liga, in der man sich keine längeren Auszeiten nehmen darf, einfacher. Mit nur 13 Mannschaften in der Landesliga-Gruppe sei es etwas problematisch. "Bei 18 oder 20 Mannschaften hast du immer noch Luft, das eine oder andere wieder auszugleichen. Bei 13 Mannschaften darf man nichts liegenlassen", sagt Chiquinho. Deshalb trainieren die Nettetaler hart. "Wir wissen, dass wir Probleme bekommen könnten, falls die Ergebnisse nicht kommen sollten, und wollen vorbereitet sein", sagt der Coach. Nebenbei erinnert er daran, dass die Nettetaler in der vergangenen Saison den Verbleib in der Liga erst kurz vor Toresschluss in Amern unter Dach und Fach brachten.

Die Mannschaft mit derzeit 18 Feldspielern und drei Torhütern sieht er gut aufgestellt. Ein bis zwei Spieler sollen noch dazu kommen. "Die brauchen wir auf jeden Fall noch. Wir schauen uns um und warten ab, bis die A-Jugend und die zweite Mannschaft wieder im Training sind", sagt Chiquinho.

(wiwo)
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