Schießsport Bronze bei der "Deutschen"
Der Brüggener Julius vom Wege überraschte sich bei der nationalen Meisterschaft in München selbst. Mit der freien Pistole holte der 18-Jährige vom ASV Süchteln-Vorst auf 50 Meter Entfernung Platz drei.
Der Weg zur Bronzemedaille war arbeitsreich. "Nicht mit einem Zielfernrohr, sondern mit Kimme und Korn habe ich auf den schwarz gefärbten Bereich ab sieben Ringe bis zur Mitte, die zehn Ringe bringen, geschossen. Nicht aus dem Magazin kamen die Schüsse, sondern ich musste jeden einzelnen der 60 Schüsse laden", sagte Julius vom Wege. Mit der freien Pistole holte der 18-Jährige vom ASV Süchteln-Vorst auf 50 Meter Entfernung Platz drei bei den Deutschen Meisterschaften auf der Olympiaanlage in München-Hochbrück.
Nicht unter Druck gesetzt
Er ist eigentlich bekannt für schnelles Schießen. "Aber dieses Mal ließ ich mir mit anderthalb von zwei Stunden viel mehr Zeit als sonst", sagte vom Wege. Der Brüggener ging ganz konzentriert an die Sache heran. "Schließlich war es eine Deutsche Meisterschaft. Da kam es bei mir darauf an, eine ruhige Hand zu haben", berichtete er. Mit dem Ziel, Meister zu werden, war er nicht nach Bayern gereist. "Ich würde mich damit unter Erfolgszwang setzen und nervös werden", sagte er.
Für ihn es viel wichtiger, dass die Technik stimmt. "Entscheidend ist doch, dass ich ruhig abdrücke. Ich biege den Finger dann ganz langsam und drücke ab", sagte vom Wege. Als er vom Schießstand der Deutschen kam, lag er laut Monitor auf Platz zwei. Ein Mitstreiter, der hinter ihm heraus kam, verdrängte ihn noch vom Silberrang: "Es war zwar ein bisschen ärgerlich, weil es nur zwei Ringe Unterschied zur Silbermedaille waren, zum Meister waren es zehn". Seine Freude über den dritten Platz war dennoch riesig. "Ich konnte es zuerst gar nicht glauben und war einfach nur glücklich über meinen Erfolg. Die Leute vom Rheinischen Schützenbund waren haben meinen Erfolg mit mir gefeiert", sagte er.
Julius vom Wege stand schon mal im Landeskader. "Da musste ich immer nach Bonn zum Training fahren. Dafür hatte ich wegen der Schule wenig Zeit und stieg freiwillig aus dem Kader aus", erzählte er. Der Mann vom ASV Süchteln will warten, bis er studiert: "Dann mache ich wieder Sichtungsschießen mit und finde vielleicht wieder Anschluss an die höhere Ebene."
Vor fünf Jahren begann er seine sportliche Karriere. "Ein Freund nahm mich mit zum Training beim ASV Süchteln-Vorst. Ich musste Probeschüsse machen und fand schnell Gefallen an dieser Sportart. Ich stellte fest: Ich habe Talent, ich bin ruhig dabei und habe ein scharfes Auge." Er legte sich auf Pistole fest, "Gewehr und Pistole lassen sich aus meiner Sicht nicht miteinander vereinbaren", sagte er.
Ein Konzentrationssport
Für ihn ist der Schießsport nichts zum Abreagieren. "Er ist für mich eine Konzentrationssportart wie beispielsweise der Denksport Schach." An sportliche Perspektiven für die Zukunft denkt der Hobbyhandwerker nicht. "Ich weiß nicht, wie viel Zeit ich demnächst bei einem Studium noch in den Sport investieren kann. Schießen soll mein Hobby bleiben und mir weiterhin Spaß machen", sagte vom Wege.