Die deutsche Nummer Zwei war angeschlagen in das Turnier gegangen. "Ich habe eine Woche nicht trainieren können", sagte der 48-Jährige. "Außerdem ist das Material schon sehr gewöhnungsbedürftig." Bei der WM in Viersen wird auf Tuch gespielt, das sonst "eher in Südamerika zum Einsatz kommt", sagt Rudolph — weswegen sich die Profis erst einmal auf die Gegebenheiten einstellen müssen.

Vor allem Horn tat sich zunächst schwer, brauchte einige Aufnahmen, bis er seinen ersten Punkt erzielte. Bis zum 20:16 hielt Ramon Hamm noch gut mit, dann brachte eine Sechser-Serie von Horn die Vorentscheidung. "Ich habe sicherlich nicht geglänzt", sagte Horn. "Wenn der Gegner nicht so stark ist, spielt man irgendwie gegen sich selber, ich konzentriere mich auch schon auf das Viertelfinale. So komme ich überhaupt nicht rein in das Match."

Das konnte man von Dick Jaspers nicht behaupten: Der Niederländer führte nach nur zwei Aufnahmen bereits mit 25:0, siegte am Ende 30:10. Es war der deutlichste Favoritensieg am Freitag. Auch die Belgier setzten sich deutlich gegen Italien durch, während die Schweden Torbjörn Blomdahl und Michael Nilsson gegen Ecuador unterlagen — die bislang wohl dickste Überraschung des Turniers.

Deutschland spielt heute um 11 Uhr gegen die Schweiz. Falls Deutschland die Partie gewinnen und ins Viertelfinale einziehen sollte, würde das Duo Rudolph und Horn am selben Tag um 16.30 oder 20 Uhr spielen.