Überraschende Nominierung Dem Dreiband-Nachwuchs eine Chance

Bei der nächsten Billard-WM in Viersen wird hinter dem Essener Martin Horn etwas überraschend der Dinslakener Dustin Jäschke für Deutschland antreten. Der talentierte Nettetaler Tom Löwe gehört zu den Ersatzspielern.

 Der Dinslakener Dustin Jäschke hat es geschafft. Bei der WM für Dreiband-Nationalmannschaften in der Viersener Festhalle spielt er erstmals für die deutsche A-Mannschaft

Der Dinslakener Dustin Jäschke hat es geschafft. Bei der WM für Dreiband-Nationalmannschaften in der Viersener Festhalle spielt er erstmals für die deutsche A-Mannschaft

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Der Dinslakener Dustin Jäschke gilt schon seit vielen Jahren als große Nachwuchshoffnung im deutschen Dreiband-Billard. Und zwar als eine, die nicht nur mit viel Talent, sondern auch mit jeder Menge Ehrgeiz und Einsatzwille ausgestattet ist. Eigenschaften, die sich jetzt ausgezahlt haben. Denn die Deutsche Billard-Union (DBU) nominierte ihn am Montag erstmals für die deutsche A-Mannschaft bei der Weltmeisterschaft für Dreiband-Nationalmannschaften in Viersen. Bei der 34. Auflage des Turniers vom 5. bis 8. März, die 31. in Folge in der Festhalle, wird Jäschke als Nummer zwei hinter dem Essener Martin Horn die deutschen Farben vertreten.

Eine Personalentscheidung, die durchaus überraschend ist. Denn in den vergangenen Jahren waren es immer deutlich erfahrenere Spieler, die sich zusammen mit Martin Horn als unumstrittener Nummer eins daran versuchen durften, bei der Heim-WM vor dem begeisterungsfähigen deutschen Publikum Edelmetall zu gewinnen. Zuletzt war es dreimal der Wittener Ronny Lindemann. Doch trotz aller Bemühungen gelang es dem Duo Horn/Lindemann nicht, mal wieder eine Medaille zu holen. Die bislang letzte Treppchenplatzierung der bei der Team-WM eigentlich ziemlich erfolgsverwöhnten Deutschen gab es 2014, als Horn mit Stefan Galla Dritter wurde.

„Wir wollten einfach mal weg davon, dass der Eindruck entsteht, dass immer die Gleichen spielen. Das ist ein Signal an den Nachwuchs, dass es sich lohnt etwas zu investieren“, erklärte DBU-Präsident Helmut Biermann, der mit seinem Präsidium letztlich den Nominierungsvorschlag von Bundestrainer Christian Rudolph und Leistungssportreferent Thomas Haas absegnete. Dazu passt auch, dass neben den erfahrenen Ronny Lindemann und Cengiz Karaca der Nettetaler Tom Löwe erstmals als Ersatzmann für die WM nominiert wurde.

Der 22-Jährige zählte in der Jugend immer zu den Besten in Deutschland und arbeitet sich mittlerweile auch bei den Männern an die Spitze heran. So gewann er im vergangenen Jahr zum Beispiel erstmals die Gesamtwertung des German Grand Prix. „Natürlich ist die Chance sehr gering, dass Tom zum Einsatz kommt. Aber so ist er ganz in der Nähe seiner Heimatstadt ein Teil des deutschen Teams“, sagte Biermann. Als Ersatzmann ohne Einsatz hatte auch Jäschke angefangen, als er 2015 das erste Mal mit Deutschland WM-Luft in Viersen schnuppern durfte. Danach kam er auch zweimal in einem B-Team zum Einsatz.

Inzwischen hat sich der 27-Jährige in der deutschen Spitze etabliert. Zwar liegt er in der Bundesliga-Einzelwertung hinter Lindemann und schnitt auch bei den Deutschen Meisterschaften schlechter ab, doch wegen beachtlicher internationaler Erfolge bei Weltcupturnieren Ende 2019 rangiert er in der Weltrangliste vor dem Wittener. Zudem ließ er auch durch Siege gegen große Namen aufhorchen, herausragend sicher der Erfolg im vergangenen Oktober in der niederländischen Liga gegen den amtierenden Weltmeister Torbjörn Blomdahl (Schweden). „Es war eine enge Entscheidung zwischen Dustin und Ronny. Ausschlaggebend war letztlich die Gesamtentwicklung bei Dustin“, erklärte Helmut Biermann.

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