Billard-WM in Viersen 2013 Billard-Profis kämpfen um den WM-Titel

Viersen · In der Viersener Festhalle wurde am Donnerstag die 27. Billard-Weltmeisterschaft eröffnet. 24 Mannschaften aus 21 Ländern spielen bis Sonntag um den Titel. Die Deutschen wollen ihren Vize-Titel 2012 gegen die WM-Trophäe 2013 eintauschen.

 Zur Eröffnung der Billard-WM in der Festhalle sang der Chor des Clara-Schumann-Gymnasiums. Begleitet wurde er vom Symphonieorchester der Schule.

Zur Eröffnung der Billard-WM in der Festhalle sang der Chor des Clara-Schumann-Gymnasiums. Begleitet wurde er vom Symphonieorchester der Schule.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Wie schnell sich eine Festhalle vom Konzertsaal mit weltbekanntem Gast in einen WM-Austragungsort mit Besuchern aus aller Herren Länder verwandeln kann, das zeigten die Organisatoren der 27. Billard-Weltmeisterschaft am Donnerstag. Spielte am Samstag noch Anne-Sophie Mutter auf ihrer Geige, so gab sich am Donnerstag schon die Elite der Billard-Profis aus aller Welt die Klinke in die Hand. Zum 24. Mal ist die Festhalle Viersen Spielstätte der Billard-WM. 21 Länder sind vertreten, darunter natürlich auch der Vize-Weltmeister Deutschland und der Sieger des vergangenen Jahres, Belgien.

Begrüßt wurden die Besten ihres Fachs, die allesamt einen der vorderen Plätze in der Weltrangliste belegen, von 200 Autogrammjägern. Die Schüler, die zur Eröffnung eingeladen worden waren, stürzten sich kurz vor der ersten Partie auf die Teilnehmer, als seien sie Popstars. Sprachbarrieren wurden durch das Wedeln mit dem Autogrammheft vor der Nase des jeweiligen Profis überbrückt.

Zuvor stellte Moderator Frank Schiffers die einzelnen Mannschaften vor, die unter teils tosendem Applaus in die Festhalle einliefen. Besonderen Beifall ernteten die Japaner, die am Tag zuvor mit einigen Schülern trainiert hatten, die deutsche A-Mannschaft, die ihre Fans mit einer Laola-Welle begrüßte, und der Weltranglisten-Erste, der Schwede Torbjörn Blomdahl.

Viele der Teilnehmer dürften den Besuchern, die in den kommenden Tagen die WM verfolgen, bekannt sein. So ist beispielsweise Martin Horn seit 1998 — also seit Beginn der WM — mit dabei. Und auch die Gäste aus dem Ausland freuten sich, wieder hier zu sein. Davon berichtete Moderator Frank Schiffers: "Daniel Sanchez aus Spanien sagte, die Viersener Festhalle sei wie sein zweites Zuhause, und Torbjörn Blomdahl hat gemeint, er liebt Viersen wie keine andere Stadt." Kein Wunder: Sanchez fehlte bisher nur einmal und Blomdahl ließ sich das Event kein einziges Mal entgehen.

Gute Laune herrschte bei Organisatoren, Spielern und Besuchern. Bürgermeister Günter Thönnessen ließ sich sogar zu einem "Ihr bringt Borussen-Stimmung in die Festhalle" hinreißen. Er stimmte die Anwesenden auf vier spannende und hoffentlich auch packende Tage in Viersen ein. "Wir sind zwar nicht die größte Stadt in Deutschland, aber im Billard sind wir die Größten."

Um zu demonstrieren, was die Organisatoren seit Sonntag geleistet haben, wurde eine Art Daumenkino mit Fotos von der Verwandlung der Festhalle in den WM-Austragungsort gezeigt. Vier Tage — genauso lange wie die Weltmeisterschaft selbst — hat man für den Aufbau benötigt. Wichtigstes Inventar waren die vier Billard-Tische, die kurz vor Beginn der ersten Runde noch einmal ordentlich abgesaugt und auf Betriebstemperatur — 34 Grad Celsius — gebracht wurden.

Die Bedeutung der Veranstaltung hob auch Turnierdirektor Kurt Dahlhaus noch einmal hervor mit den Worten: "Für Billard ist Viersen, was Wimbledon für Tennis ist." Eröffnet wurde die Weltmeisterschaft dann offiziell von dem Belgier Jean Claude Dupont, Präsident der "Union Mondiale de Billard". Musikalisch begleitet wurde die Eröffnung vom Chor und Symphonie-Orchester des Clara-Schumann-Gymnasiums.

(RP/ac)
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