Fußball Aufstieg zum Abschied?

In zwei Jahren hat Georg Mewes aus Union Nettetal eine Mannschaft geformt, die sich aus dem Mittelfeld an die Spitze der Landesliga gespielt hat. Spitzenreiter Straelen entscheidet erst am Sonntag, ob er aufsteigen will.

Georg Mewes weiß wie es ist, aufzusteigen. Sieben Mal hat er in seiner Trainer-Laufbahn Mannschaften schon in eine höhere Liga geführt. Deshalb bleibt der 59-Jährige vor dem Saisonfinale in der Landesliga gelassen. "Wir haben ja ohnehin keinen Einfluss darauf, wie die anderen spielen", sagt der Coach des SC Union Nettetal. Für ihn ist vor dem Heimspiel gegen den BV 04 Düsseldorf (Sonntag, 15 Uhr) nur eines klar: "Wir werden gewinnen."

Druck auf Straelen erhöhen

Und damit den Druck auf Tabellenführer SV Straelen II erhöhen. Der hat vor dem letzten Spieltag drei Punkte Vorsprung auf die Nettetaler, weiß aber noch nicht, ob er in die Verbandsliga wechseln will. "Die Jungs möchten Meister werden", sagt Stephan Dix, Abteilungsleiter in Straelen. "Ob wir das schaffen, sehen wir am Sonntag." Nach dem Spiel beim TuS Grevenbroich entscheiden die Straelener dann, ob sie das Ticket in die Verbandsliga annehmen — wenn sie denn auch am Saisonende noch Spitzenreiter sind. Verlieren sie und gewinnt der SC Union, sind die Nettetaler eh Meister. Und Aufsteiger. Von der Ungewissheit ob des Verzichts Straelens will sich Georg Mewes allerdings nicht aus der Ruhe bringen lassen. Er setzt auf das Selbstbewusstsein seiner Mannschaft. "Sie hat in der kompletten Saison so viele Rückschläge verkraftet, dass ich nur noch stolz auf die Jungs bin." Das Team, das er seit seinem Wechsel aus Sonsbeck vor zwei Jahren formte, sei ihm mittlerweile ans Herz gewachsen.

Seit dem Winter steht fest, dass Heinz Vossen Mewes nach dem letzten Spiel ablösen wird. "Ich werde alle Spieler plus Physiotherapeut Clemens Küppers und Betreuer Ralf Sempf vermissen", sagt Mewes, der aber noch keine Wehmut aufkommen lassen will: "Erstmal wollen wir die Saison zu Ende spielen und meinen Plan schon jetzt in die Tat umsetzen."

Der sah beim Amtsantritt im Sommer 2006 vor, 2009 aufzusteigen. "Dieses Team, das absolut intakt, willig und fleißig ist, steht aber zurecht schon jetzt da oben und wird auch in Zukunft noch viel Rede von sich machen", stimmt der scheidende Trainer eine Lobeshymne an. "Der Aufstieg, den sich die Jungs aufgrund ihrer konstanten Leistung in dieser Saison verdient haben, wäre die größte Sensation überhaupt." Und der achte in der Trainer-Karriere des Georg Mewes. "Ungeachtet der drei Aufstiege mit Adler Osterfeld oder dem ebenso überraschenden mit dem SV Sonsbeck: Dieser hier, wäre mit Sicherheit der schönste." Und das passende Geschenk zum Abschied.

(RP)
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