Taekwondo-Kämpferin Antonia Beck Olympische Atmosphäre für Talente in Frankfurt

Taekwondo · Eigentlich wäre Taekwondo-Kämpferin Antonia Beck mit dem Olympischen Jugendlager nach Tokio gereist. Coronabedingt fand die Aktion für ambitionierte Nachwuchssportler aber in Frankfurt statt. Was die Nettetalerin dort erlebt hat und welche Ziele sie verfolgt.

 Die Nettetalerin Antonia Beck war im Olympischen Jugendlager in Frankfurt.

Die Nettetalerin Antonia Beck war im Olympischen Jugendlager in Frankfurt.

Foto: Pistel

Eigentlich hätte die Taekwondo-Kämpferin Antonia Beck zu den Olympischen Spielen nach Tokio fliegen sollen. 14 Tage sollte die Nettetalerin an einem binationalen Austausch mit weiteren 50 japanischen Jugendlichen teilnehmen. Wegen Corona fand das Jugendlager in Tokio allerdings nicht statt. „Die Enttäuschung war groß“, sagt Antonia Beck, Taekwondokämpferin bei der TG Jeong Eui Nettetal. Stattdessen wurde als Ersatz mit allen Teilnehmern eine Woche lang das Jugendlager in Frankfurt abgehalten. „Ich hätte vorher nicht gedacht, dass dies so eine großartige Erfahrung für mich werden würde“, sagt Beck.

Das ursprünglich geplante, persönliche Kennenlernen wurde zwar nur online abgehalten. Doch schon hier konnte sie erahnen, dass es ein tolles Programm mit vielen interessanten Menschen geben würde. 43 Teilnehmer und acht Betreuer waren beim Landessportbund Hessen untergebracht. Nach dem ersten Kennenlernen stand jeden Tag ein umfangreiches Programm auf der Agenda: mit Workshops und einem kulturellen Austausch mit dem japanischen Olympischen Jugendlager. An vier Vormittagen trafen sich die Jugendlichen in Videokonferenzen zu Themen wie Nachhaltigkeit, Kultur, Landeskunde und natürlich den Olympischen Spielen selbst. „Es war eine großartige Erfahrung für uns, hierbei auch viele Gemeinsamkeiten mit einem Land und den Menschen zu entdecken, das 9000 Kilometer entfernt von Deutschland liegt.“

An einem Morgen war sogar Johannes Weißenfeld, Silbermedaillengewinner des Deutschland- Ruder-Achters, hinzugeschaltet. Er gab aktuelle Eindrücke in das sportliche Leben eines Medaillen-Gewinners. Ein gemeinsam eingeübter Flashmob mit den japanischen Jugendlichen war ein großer Spaß. „Er zeigte, wie Leichtigkeit und Verbundenheit auch auf Entfernung gelebt werden kann“, so Beck. Neben den virtuellen Treffen wurde den Jugendlichen die japanische Kultur nähergebracht. Es gab Tanzkurse und ein gemeinsames japanisches Kochen. „Wir durften uns an der japanischen Kalligraphie versuchen und lernten viel über Japans Geschichte, der aktuellen Situation und Traditionen.“ In den Pausen konnten die Teilnehmer die Olympischen Spiele verfolgen und natürlich selbst Sport treiben.

Zwei absolute Highlights waren der Empfang der Olympia-Athleten am Montag und Mittwoch am Frankfurter Flughafen. Mit lautem Gesang, vielen Fahnen und Bannern begrüßte das Jugendlager die Sportler und ihre Familien: „Nicht nur die Athleten waren beeindruckt von unserem Flashmob, den wir alle in offizieller Einkleidung vorführten. Das war ein tolles Bild“, erzählt Beck. „Alle hatten Zeit für Fotos und jeder durfte sich eine Medaille umhängen. Das alles war Gänsehaut.“ Und für sich meint sie: „Das Olympische Jugendlager 2020/2021 war, trotz der durch Corona eingeschränkten Situation, ein unvergessliches Erlebnis.“

Als Taekwondo-Leistungssportlerin begann sie erst kurz vor Corona internationale Erfahrungen zu sammeln und wurde erst kürzlich in den Nachwuchs-Bundeskader aufgenommen. „Ich kann mir daher nur annähernd vorstellen, was es heißt, Athlet bei einer Olympiade zu sein und für Deutschland anzutreten. Jahrelanges hartes Training und die vielen Entbehrungen von Freiheiten und Freizeit werden dann aber belohnt.“

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