Lokalsport Angelika Feller folgt auf Kurt Heinrich an der Spitze des KSB

Sportpolitik · In Vorst kamen 130 Delegierte des Kreissportbundes zusammen, um den Vorstand neu zu wählen. Heinrich wurde Ehren-Vorsitzender des KSB.

Klaudia Schleuter, Geschäftsführerin des Kreissportbundes Viersen, hatte Tränen in den Augen, als sie zum Abschied ihren langjährigen Chef umarmte, der wenig später mit viel Applaus zum Ehren-Vorsitzenden ernannt wurde. Über 130 Delegierte, soviel wie noch nie bei einer Vollversammlung des Dachverbandes der Kreisvereine (über 240 mit etwa 78 000 Mitgliedern), drückten damit in der Vorster Gaststätte "Tafelsilber" ihre Verbundenheit zu Kurt Heinrich aus, der 22 Jahre lang an der Spitze des KSB gestanden und einiges in Bewegung gebracht hatte.

Kurt Heinrich, der in Schaag wohnt und am 2. Juli 75 Jahre alt wird, wollte schon seit längerem diesen Führungswechsel. Seine Aufgabe wird die Tönisvorsterin Angelika Feller, Inhaberin eines Architektenbüros, übernehmen. Die 61-Jährige, die elf Jahre lang die stellvertretende Vorsitzende war und eine begeisterte Seglerin und Motoryacht-Fahrerin ist, wusste nach dem einstimmigen Votum, was auf sie zukommt: "In die großen Schuhe, die Kurt Heinrich hinterlassen hat, muss ich erst einmal reinwachsen, zumal der KSB vor enormen Herausforderungen steht."

Die Vereinsvertreter hatten gerade Platz genommen, als es mit den Lobreden auf den ehemaligen Lehrer, Leichtathleten, Handballer und Funktionär bereits losging. Den Anfang machte Landrat Peter Ottmann, der sich bei seinem Duzfreund Kurt Heinrich für seinen "unermüdlichen und teilweise unerbittlichen" Einsatz bedankte und ihm bescheinigte: "Du hast entscheidend für den exzellenten Ruf des Sports in unserem Kreis beigetragen." Außerdem habe Heinrich (neben dem Kreis-Sportausschuss und seinem Vorsitzenden Fritz Meies, der ebenfalls dabei war) daran mitgearbeitet, dass zukünftig neben dem Breiten- auch der Leistungssport in den Schulen eine stärkere Bedeutung bekommen soll. Der Laudatio schloss sich die "Hausherrin", die Tönisvorster Vize-Bürgermeisterin Christiane Tille-Gander, ebenso an wie der Präsident des Landessportbundes, Walter Schneeloch, für den Heinrich stets ein kompetenter und verlässlicher Partner gewesen sei. Schneeloch blickte aber auch nach vorn, kam auf den Ganztagsuntrerricht an Schulen, die zurückgehenden Mitgliederzahlen und auf das "Ausbluten so mancher Vereine" bei der Gruppe der jungen Erwachsenen zu sprechen. Sein Ratschlag: "Seid flexibel, kooperiert mit anderen Vereinen, macht auch für die ältere Generation mehr zeitgemäße Angebote." Kurt Heinrich selbst äußerste einige persönliche Gedanken, meinte unter anderem, dass ihm der Sport selbst viel gegeben habe. Heinrich dankte den vielen Wegbegleitern, vom Hausmeister bis zum Landrat, von den Fachschaften bis zu den Schulen oder Kindergärten, von den Sportabzeichen-Absolventen bis zu den Übungsleitern.

Der alte Vorstand wurde einstimmig entlastet. Das Geschäftsjahr 2014 hatte noch mit einem Verlust von rund 16 900 Euro abgeschlossen. In erster Linie deshalb, weil auch aus Vorjahren angelaufene Überstunden der Mitarbeiter ausgezahlt wurden. Dennoch ist noch eine kleine Rücklage vorhanden

Der restliche Vorstand Barbara Janke (Tönisvorst) stellvertretende KSB-Vorsitzende. Beisitzer: Dr. Claus Bussmann (Kempen), Knut Plachetka (Tönisvorst), Klaus Walter (Niederkrüchten) und Gabriele Prosch-Hermes (Willich). Für Grefrath wird noch ein Beisitzer gesucht.

(RP)
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