Fußball Amerns glücklicher Punkt

Fußball · Das Ergebnis schmeichelte: 0:0 spielten die VSF Amern im Rösler-Stadion gegen den Tabellenvierten SV Mönchengladbach 1910. Die Partie beherrschten fast ausschließlich die Gäste. Nur ein Tor erzielten sie nicht.

 VSF Amerns Maximilian Kapell (l.) und SV Lürrips Sascha Chamekh (r.) versuchen sich beim Kopfballduell mit besten Haltungsnoten.

VSF Amerns Maximilian Kapell (l.) und SV Lürrips Sascha Chamekh (r.) versuchen sich beim Kopfballduell mit besten Haltungsnoten.

Foto: Busch sen.

Landesliga Es stand symbolisch für eine Partie, die außer Kampf, theatralischen Stürzen und lautstarker Schiedsrichter-Kritik kaum Nennenswertes bot: VSF-Amern-Torhüter Dennis Metten nahm in der 62. Minute Maß, lief an – und beförderte den Ball über die Köpfe der Zuschauer hinweg auf den Parkplatz des Rösler-Stadions. Nicht nur in dieser Situation machte Metten eine unglückliche Figur. Mal passte er dem Gegner direkt in die Füße, dann ließ er sich einen schon sicher geglaubten Ball beinahe noch aus den Fingern stibitzen. Dass es bei Abpfiff 0:0 zwischen den VSF Amern und dem SV Lürrip stand, war an diesem Spieltag weniger Mettens Verdienst, als der eklatanten Abschlussschwäche der Gastmannschaft geschuldet.

Schwächste Saisonleistung

Von Beginn an spielte sich die Partie fast ausschließlich in der Spielhälfte der Hausherren ab. Die Gäste bedrängten die Rot-Weißen früh hinter deren Strafraum, erwirkten so Fehlpässe und hektische Befreiungsschläge. Kaum ein Spielzug gelang Amern. Bereits in der 13. Minute riss Lürrip mit schnellem Kurzpassspiel eine Lücke in die Abwehr der Sportfreunde: Nur knapp verpasste Markus Kleff den Führungstreffer für den Tabellenvierten aus Mönchengladbach. Immer wieder stürmten die Gäste in der Folgezeit das gegnerische Tor, versuchten es mit Weitschüssen, schnellen Kombinationen, in der 40. Minute gar mit einem Fallrückzieher – doch vergebens, nicht ein Angriff wurde belohnt. "Ihr könnt es doch", befeuerte Amern-Trainer Rainer Bruse früh seine Spieler.

Über eine Krankheitswelle hatte Bruse vor dem Spiel geklagt. Sie war pünktlich abgeklungen. Bruse konnte aus dem Vollen schöpfen. Ob es dennoch am mangelnden Training in der vergangenen Woche lag, dass Lürriper Spieler oft über Räume so groß wie mehrere Tischtennisplatten verfügten, um Angriffe zu initiieren? Die Abstimmung zwischen Amerns Mittelfeld und Verteidigung funktionierte nicht. Ebenso wenig die Manndeckung. Fehlpässe beherrschten den Spielaufbau. Nur vereinzelt brachten Konstantinos Agathagelidis und Rene Jansen Lürrip-Torhüter Marc Ferfers in Bedrängnis, der über weite Strecken der Partie durchaus Zeit zum Picknicken gehabt hätte. "Das war ein ganz schreckliches Landesligaspiel und unsere schwächste Saisonleistung", quittierte Trainer Bruse die Leistung seines Teams. "Die komplette Mannschaft hat weit unter ihren Möglichkeiten spielt. Das einzig Gute ist das Ergebnis." Mit Kritik sparte Bruse auch nicht am heimischen Platz. "Man hat ja gesehen, dass auch Lürrip mit ihm Probleme hatte", sagte der Trainer. "Viele Bälle sind versprungen." 35 Punkte hat Amern jetzt, 38 hat sich Bruse zum Ziel gesetzt. Ohne Leistungssteigerung dürften sie kaum zu erreichen sein.

(fae)
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