Fußball 1. FC Viersen müht sich zu wichtigem Heimsieg

Viersen · Durch das 2:0 gegen den TV Kalkum-Wittlaer sind die Chancen der Viersener auf den Verbleib in der Fußball-Landesliga stark gestiegen.

 Viersens Mittelfeldregisseur Dennis Richter (l.) mühte sich gestern gegen Kalkum redlich, doch Tempo brachte auch er nicht ins Spiel.

Viersens Mittelfeldregisseur Dennis Richter (l.) mühte sich gestern gegen Kalkum redlich, doch Tempo brachte auch er nicht ins Spiel.

Foto: Tom Ostermann

Die für den Abstiegskampf in der Landesliga so wichtige Heimpartie des 1. FC Viersen gegen das abgeschlagene Schlusslicht TV Kalkum-Wittlaer brachte einen weiteren Beleg dafür, wie eng im Fußball unbändige Freude und tiefe Enttäuschung beieinander liegen. Als nämlich Gäste-Kapitän Nico Pesch in der 67. Minute zum Abschluss eines Konters den Ball über Viersens Keeper Jens Lonny gehoben hatte und der Ball Richtung Torlinie flog, sprach vieles für einen K.o. der Hausherren. Doch dann rauschte Lars Werth-Jelitto heran und schlug den Ball im letzten Moment aus der Gefahrenzone. Nur wenige Minuten später war es dann Korbinian Beckers, der mit dem erlösenden 1:0 die Weichen zu einem überaus mühseligen, aber hochverdienten 2:0 (0:0)-Sieg Viersens stellte.

"Das war ganz bestimmt keine Glanzleistung. Aber ich bin einfach nur froh, dass wir heute die drei Punkte eingefahren haben. Der Rest ist mir egal", meinte Viersens sichtlich erleichterter Trainer Steve Jäck nach der Partie. Von ihm war gestern extreme Geduld gefragt, denn seine Mannschaft ließ so gut wie alles von dem vermissen, was sie in den vergangenen Wochen so stark gemacht und ihr im Rennen um den Klassenverbleib wichtige Punkte eingebracht hatte. Noch eine Woche zuvor waren die Viersener beim Aufstiegsanwärter Düsseldorfer SC extrem mutig und selbstbewusst aufgetreten, fuhren am Ende aber mit leeren nach Hause. Von mutigem, laufintensivem und schnellem Spiel war gestern allerdings nur wenig bis gar nichts zu sehen. Der Druck des Gewinnenmüssens gegen das Schlusslicht hatte wohl negative Gedanken beflügelt und damit die Beine gelähmt.

"Da hat sich viel im Kopf abgespielt. Ich hatte das Gefühl, dass die Knie geschlottert haben", sagte Jäck. Gegen sehr tiefstehende Kalkumer, die mit zwei Viererketten die Räume eng machten, fiel den Viersenern nur wenig ein. Weil das Spiel ohne Ball nicht klappte, gab es kaum Anspielstationen, je näher der gegnerische Strafraum kam. So bekamen die Gastgeber auch kein Tempo in ihr Spiel, in vielen aussichtsreichen Situationen wurden Angriffe abgebrochen und lieber wieder hintenherum gespielt. Und wenn es dann doch mal etwas schneller nach vorne ging, wurde nicht konsequent nachgerückt.

Dabei hatte die Partie für Viersen mit zwei sehr aussichtsreichen Angriffen ganz ordentlich begonnen, doch dann kam immer mehr Sand ins Getriebe. Immerhin stand die gestern von Steve Jäck favorisierte Dreier-Abwehrkette gegen weitgehend harmlose Gäste sicher. Doch trotz dieser Sicherheit ging nach vorne immer weniger. Grund genug für Jäck, knapp 15 Minuten nach der Pause Petar Popovic zu bringen - und mit ihm den Sieg. Der Youngster war es nämlich, der kurz nach dem vereitelten Rückstand durch Werth-Jelitto mit einem tollen Pass hinter die Viererkette und in den Lauf von Korbinian Beckers das 1:0 vorbereitete. In der Schlussminute war es dann Beckers, der Popovic das 2:0 auflegte.

(RP)
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