Fußball-Bezirksliga Kemal Kuc trifft mit dem 1. FC Viersen auf seine alte Liebe

Der Trainer des Fußball-Bezirksligisten vom Hohen Busch empfängt mit seinem Team die SpVg. Odenkirchen. Dort war er bis Januar selbst noch im Amt.

 Trainer Kemal Kuc (r.) ist inzwischen für die Geschicke des 1.FC Viersen zuständig, bis Januar war es noch in Odenkirchen.

Trainer Kemal Kuc (r.) ist inzwischen für die Geschicke des 1.FC Viersen zuständig, bis Januar war es noch in Odenkirchen.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Wenn der 1. FC Viersen am Samstagabend (18 Uhr) die SpVg. Odenkirchen in der Fußball-Bezirksliga empfängt, ist das für einen Mann mehr als nur eine gewöhnliche Partie: Kemal Kuc. Es ist das erste Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Klub, seitdem er Anfang dieses Jahres seinen Hut nahm. Inzwischen steht er mit dem 1. FC Viersen auf dem zweiten Tabellenplatz, während Odenkirchen nach dem Abstieg aus der Landesliga auch eine Klasse tiefer Probleme hat.

Es war ein Paukenschlag: Einen Monat, nachdem Kemal Kuc seinen Wechsel nach Viersen zum Saisonende bekanntgegeben hatte, trat er im Januar von seinem Amt als Cheftrainer der SpVg Odenkirchen zurück. Aufgrund mangelnder Trainingsbeteiligung habe er keine Möglichkeit mehr gesehen, seine Philosophie umzusetzen, sagte er damals. Am Ende der Saison stieg der Landesligist ab, so dass Kuc nun am achten Spieltag auf seinen ehemaligen Verein trifft. Im Sommer 2014 war Kuc von der zweiten Mannschaft von TuRU Düsseldorf nach Odenkirchen gewechselt und avancierte dort innerhalb kürzester Zeit vom Co- zum Cheftrainer.

„Ich bin für diese Chance sehr dankbar“, sagt der inzwischen 40-Jährige. „Ich hatte dort in einem tollen Umfeld stets die Möglichkeit, meine Gedanken umzusetzen, meine Meinung wurde akzeptiert und so konnte ich eine tolle Mannschaft aufbauen.“ Diese ist inzwischen zwar auseinandergebrochen – unter anderem überzeugte Kuc Timur Isik und Tayfun Yilmaz von einem Wechsel an den Hohen Busch –, doch der Serbe, der während seiner Zeit in Odenkirchen seine Fußballlehrer-Lizenz erwarb, ist dennoch überzeugt von der Qualität des kommenden Gegners: „Sie haben noch immer Spieler dabei, die schon während meiner Zeit im Verein gespielt haben und Landesliga-Niveau besitzen. Und genau dieser Zusammenhalt macht sie so gefährlich. Dass sie jedem Team Probleme bereiten können, haben sie beim Sieg gegen Rommerskirchen bewiesen.“

Beim 1. FC Viersen hat Kemal Kuc seine Philosophie derweil bereits durchgesetzt und aus einer Ansammlung neuer Spieler mit zugegebenermaßen hoher Qualität innerhalb kürzester Zeit eine Mannschaft geformt, die an der Tabellenspitze mitmischt. Und dort möchte Kuc auch bleiben, auch wenn er seiner alten Liebe damit im Kampf gegen den erneuten Abstieg wehtun würde. „Ich habe zu vielen ehemaligen Weggefährten noch einen guten Kontakt. Sie gratulieren mir zu jedem Sieg“, verrät er. Am liebsten wäre es ihm wohl, wenn sie es auch Samstagabend täten und am Ende der Saison dennoch auf beiden Seiten das Handy klingelt: mit Glückwünschen zum Aufstieg und zum Klassenerhalt.

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