Fußball 1. FC gewinnt müden Kick

Dank einer deutlichen Steigerung in der Schlussphase gewann die Mannschaft von Trainer Frank Mitschkowski 2:0 gegen Viktoria Goch. Lawrence Aidoo und Leo Lekaj erzielten die Tore in den letzten zwanzig Minuten.

Fussball Viele Viersener waren gestern Abend in der Sonne. Beim Grillen. Beim gemütlichen Abendspaziergang. Irgendwo, um das schöne Wetter zu genießen. Beim 1. FC am Hohen Busch waren sie jedenfalls nicht – nur 150 Zuschauer verloren sich beim Nachholspiel in der Niederrheinliga gegen die abstiegsbedrohte Viktoria aus Goch. Ganz ehrlich: Die Daheimgebliebenen haben alles richtig gemacht. Denn am Hohen Busch spielte sich über weite Strecken ein grausames Fußball-Spiel ab. Was durch zwei späte FC-Tore am Ende mit einem 2:0-Sieg erfolgreich kaschiert wurde.

Kurz vor der Halbzeitpause hielt es Frank Mitschkowski nicht mehr auf seinem Stuhl. "Körpersprache, jetzt!", rief der FC-Trainer gut hörbar aufs Spielfeld. Er hatte allen Grund zur Kritik. Gerade in der ersten Hälfte spielte der 1. FC gegen das Kellerkind Schlafwagen-Fußball. "Goch hat unheimlich Druck gemacht", sagte Mitschkowski. "Deshalb war mir klar, dass wir geduldig spielen mussten." Das hätte aber auch in die Hose gehen können. Zwei Riesenchancen verzeichneten die Gocher im ersten Durchgang, als Stefan Linser und Pierre Wetzels alleine vor FC-Torhüter Thomas Gerdes auftauchten. Auf der anderen Seite hätte Martin Banasch schon nach drei Minuten treffen müssen. Doch er schaffte es nicht, den vor der Linie entlangtrudelnden Ball ins Tor zu drücken. "Vor allem Stephan Kern und Marijan Mustac waren anfangs schwach", sagte der Coach. "Die sind mein Motor im Mittelfeld."

Dennoch sollte Mitschkowski mit seiner taktischen Marschroute Recht behalten. Den engagierten Gochern schwanden in der zweiten Hälfte spürbar die Kräfte. Und Viersen schlug eiskalt zu. Der eingewechselte Lawrence Aidoo, der spürbar für Belebung im Angriff sorgte, schoss den Ball nach wunderbarer Vorarbeit von Mustac flach ins Tor – unhaltbar war der Schuss allerdings nicht. Acht Minuten vor Schluss setzte Leo lekaj noch einen drauf. Mounir Ben Moussa, der laut Mitschkowski eine "unglaubliche Entwicklung" durchmacht, setzte sich bis zur Grundlinie durch und passte erst im letzten Moment den Ball zum mitgelaufenen Lekaj rüber.

Was trotz des müden Sommerkicks bleibt, sind drei Punkte – und der inzwischen vierte Sieg in Folge. "Die Ausbeute ist doch optimal", sagte Trainer Mitschkowski angesichts der englischen Wochen. Vor allem waren es wichtige Punkte. Die kommenden beiden Spiele gehen gegen die Spitzenteams aus Uerdingen (Sonntag) und von Turu Düsseldorf (Mittwoch). "Das sind doch leichte Spiele", sagt Frank Mitschkowski mit einem Schmunzeln. "Zumindest für den Kopf."

(RP)
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