Initiative SPD: Kreis Viersen soll mehr Flüchtlinge aufnehmen

Kreis Viersen · Die Kreis- und Kommunalpolitiker der SPD im Kreis Viersen und in den Städten und Gemeinden sprechen sich dafür aus, dass der Kreis mehr Flüchtlinge aufnimmt. Sie reagieren damit auf einen Offenen Brief des Netzwerkes Asyl Kreis Viersen an den Landrat.

 „Das ist eine Frage der Humanität“, findet Hans Smolenaers (SPD Kreis Viersen). 

„Das ist eine Frage der Humanität“, findet Hans Smolenaers (SPD Kreis Viersen). 

Foto: Ronge, Birgitta (biro)

In dem Schreiben fordert der Vorstand des Netzwerks, dass der Kreis der Flüchtlingsinitiative der Städte Düsseldorf, Köln, Bonn anschließt. Deren Oberbürgermeister hatten in einem Brief an die Bundeskanzlerin ihre Bereitschaft erklärt, im Mittelmeer in Not geratene Flüchtlinge zusätzlich aufzunehmen. Zwischenzeitlich haben sich weitere Städte und Kreise der Initiative angeschlossen, am Niederrhein beispielsweise auch die Stadt Krefeld.

„Uns stellt sich in der aktuellen Situation nicht die Frage der Fluchtursachen. Aber wir haben auch nicht die Zeit, auf eine abgestimmte europäische Flüchtlingspolitik zu warten, denn das hilft den Menschen jetzt nicht weiter“, sagt Hans Smolenaers, Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag. „Diese Menschen brauchen jetzt Hilfe. Sie brauchen medizinische Versorgung und einen sicheren Aufenthalt.“ Das könne im Kreis Viersen auf jeden Fall geleistet werden, „so wie es unsere Städte und Gemeinden auch in den Jahren 2015 und 2016 gezeigt haben“, so Smolenaers. „Damals hat uns die große Zahl der Geflüchteten überrascht, da wären wir heute sehr viel besser vorbereitet und organisiert.“

Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner begrüßt die Initiative: „Durch großes ehrenamtliches Engagement vieler Bürger sind die Menschen hier in die Gesellschaft integriert und damit ist dem braunen Sumpf die Grundlage entzogen.“ Es gehe nicht um die großen Zahlen wie in den Jahren 2015 und 2016, aber je mehr Kommunen sich bereit erklärten, ihren Beitrag zu leisten, desto verträglicher könnten die Menschen menschenwürdig aufgenommen werden, die mit den Rettungseinsätzen im Mittelmeer vor dem sicheren Tod bewahrt wurden. „Nach den uns bekannten Zahlen gehen wir davon aus, dass wir im Kreis Viersen unseren Beitrag leisten können“, meint Schiefner. „Es ist schlichtweg eine Frage der Humanität, in dieser schlimmen Situation den Menschen zu helfen“, findet Smolenaers. „Angesichts freier Unterbringungsmöglichkeiten in unseren Städten und Gemeinden möchten wir ein Zeichen setzt. Wir bitten den Landrat, dies gegenüber den Bürgermeisterkollegen und gegenüber der Bundeskanzlerin deutlich zu machen.“

(mrö)
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