Viersen SPD bringt sich für die Bürgermeisterwahl in Stellung

Viersen · Ratsfrau und Verwaltungsexpertin Sabine Anemüller soll von Ozan Atakani das Amt des Stellvertreters übernehmen.

In die Kadidatenkür rund um die Bürgermeisterwahlen im kommenden Jahr in Viersen kommt Bewegung. Eine erste - zumindest richtungsweisende - Personalentscheidung hat die SPD geroffen: Ohne Gegenstimme entschied die Fraktion, Ratsfrau Sabine Anemüller in der nächsten Ratssitzung als stellvertretende Bürgermeisterin vorzuschlagen. Die 50-jährige Verwaltungsexpertin übernimmt das Amt von Ozan Atakani, der dies seit 2009 bekleidet hatte. "Ich habe dieses Amt sehr gerne ausgeübt. Es abzugeben, war die schwierigste Entscheidung meiner politischen Laufbahn", so der SPD-Ratsherr gestern gegenüber der RP, "doch der zeitliche Druck neben meinem Beruf war einfach zu hoch." Atakani arbeitet als selbstständiger Steuerberater mit eigener Kanzlei in Düsseldorf.

Sabine Anemüller, SPD-Kandidatin im Wahlkreis Robend/Hülsdonk und Mutter zweier Töchter, hat sich nach kurzer Bedenkzeit und Gesprächen mit dem Fraktionsvorsitzenden Alfred Görgemanns und Parteichef Michael Lambertz bereiterklärt, die Funktion der stellvertretenden Bürgermeisterin zu übernehmen: "Ich freue mich darauf, künftig noch näher bei den Menschen in Viersen zu sein", so die SPD-Frau, die als sachkundige Bürgerin in den vergangenen fünf Jahren ihre Partei in den Fachausschüssen Wirtschaftsförderung und Kultur vertreten hat.

Aufgrund ihrer Qualifikation ist Sabine Anemüller natürlich auch eine mögliche Kandidatin für das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters, der 2015 von den Viersenern neu gewählt wird. Die 50-Jährige ist studierte Betriebswirtin, arbeitet derzeit im Bereich Finanzen, Jugend und Bildung in leitender Funktion in der Duisburger Stadtverwaltung. "Über den Kandidaten oder die Kandidatin, die für die SPD in die Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr gehen wird, entscheiden die Mitglieder spätestens im Frühjahr", sagte Parteichef Lambertz. Zuvor werden die Viersener Sozialdemokraten am 19. August ihren Vorstand (wieder-)wählen. Dieser werde auch eine Empfehlung zum SPD-Kandidaten für das Bürgermeisteramt abgeben. Der bisherige SPD-Amtsinhaber Günter Thönnessen hatte bereits bei seiner letzten Wahl erklärt, nicht noch einmal kandidieren zu wollen.

Bei der Viersener CDU entwickelt sich diese Entscheidung zur Hängepartie. Parteichef Paul Mackes hat schon vor Monaten angekündigt, seinen "Hut in den Ring" werfen zu wollen. Die Zustimmung seiner Partei gilt derzeit jedoch keineswegs als sicher. Einer Wahl zum Kandidaten für den Job des stellvertretenden Bürgermeisters stellte sich Mackes - kurz nach der Kommunalwahl vom 25. Mai - in seiner Fraktion nicht. Hier ließ er Hans-Willy Bouren den Vortritt - dieser hatte seinen Parteichef bereits vor fünf Jahren bei einer Kampfabstimmung um dieses Amt deutlich geschlagen.

(RP)
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