Kriminalität am Busbahnhof Auch SPD in Sorge über Lage am Viersener Busbahnhof

Viersen · Die SPD würde eine personelle Aufstockung bei Streetworkern oder Ordnungsdienst unterstützen. Viele Bürger würden den Raum um den Bahnhof als „Angstraum“ wahrnehmen.

 Im ersten Halbjahr 2022 verzeichnete die Polizei knapp 90 Straftaten im Bereich des Rathausmarktes.

Im ersten Halbjahr 2022 verzeichnete die Polizei knapp 90 Straftaten im Bereich des Rathausmarktes.

Foto: Nadine Fischer

Viele Viersener nehmen den Bereich um den Busbahnhof inzwischen als Angstraum wahr: Das stelle sie in Gesprächen mit ihnen inzwischen verstärkt fest, berichtet Patricia Jessen, SPD-Vertreterin in der nördlichen Innenstadt. „Es ist uns bewusst, dass Verwaltung und Polizei in diesem Bereich bereits aktiv sind“, sagt sie. „Jedoch sollten alle bisherigen Maßnahmen dahingehend überprüft werden, ob sie wirklich erfolgreich waren.“ Der SPD-Fraktionsvorsitzende Manuel García Limia verweist zudem auf die in der vergangenen Woche von der CDU-Fraktion gemachte Anregung, dass Stadt und Kreis Viersen noch enger zusammenarbeiten: „Nur mit dem Kommunalen Ordnungsdienst oder der Polizei werden wir die Situation nicht lösen. Hier ist der Vorschlag, dass gerade die Jugendämter von Stadt und Kreis stärker kooperieren, sinnvoll.“

In den vergangenen Wochen und Monaten kam es am Rathausmarkt immer wieder zu Sachbeschädigungen, Körperverletzungen und Überfällen. Tatverdächtige waren häufig Jugendliche. Anwohner im Bereich des Busbahnhofs fühlen sich nicht mehr sicher.

„Schon vor über zwei Jahren haben wir auf die Umstände am Busbahnhof hingewiesen, seitdem scheint sich die Lage aber verschlimmert anstatt verbessert zu haben“, sagte in der vergangenen Woche der CDU-Fraktionsvorsitzende Stephan Sillekens. Die CDU forderte ein „Maßnahmenbündel“, um der Situation am Rathausmarkt Herr zu werden. Das betreffe Polizei und Ordnungsamt ebenso wie das Jugendamt der Stadt und das Jugendamt des Kreises Viersen. „Die dort benannten Jugendgruppen sind nach unserer Information nicht immer in Viersen beheimatet, deswegen benötigen wir nun eine kooperierende Zusammenarbeit der verschiedenen Behörden“, erläuterte Stephan Seidel, CDU-Mitglied im Ordnungs- und Straßenverkehrsausschuss.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende García Limia fordert nun: „Gerade vor dem Hintergrund, dass es sich nicht um homogene Gruppen am Busbahnhof handelt, sollten die unterschiedlichen Jugendlichen auch mit unterschiedlichen Maßnahmen – beispielsweise mit Streetworkern –  angesprochen werden.“ Er ergänzt: „Wir erwarten auf jeden Fall, dass die Verwaltung der Politik mitteilt, ob eine personelle Aufstockung – ob beim Kommunalen Ordnungsdienst oder bei den Streetworker*innen – erforderlich ist. Die SPD würde sich dem nicht widersetzen.“

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