Viersen Spaß und Austausch beim internationalen Kinderfest

Viersen · Auf dem Gelände der Viersener Moschee feierten die Besucher gestern gemeinsam. Politik spielte keine Rolle

 Die Kinder tanzten, hüpften und kletterten, spielten Fußball und "Vier Gewinnt". In einem Pavillon gab es landestypisches Essen.

Die Kinder tanzten, hüpften und kletterten, spielten Fußball und "Vier Gewinnt". In einem Pavillon gab es landestypisches Essen.

Foto: Jörg Knappe

Auf dem Hüpfkissen im Garten der Viersener Moschee ist viel los. Kinder toben herum, lachen und haben einfach nur Spaß. Daneben spielen zwei Mädchen an einer großen Wand "Vier Gewinnt". Ein paar Jungen schießen einen Fußball auf ein kleines Tor. Andere Kinder haben die Klettergeräte, Rutsche und Schaukel für sich entdeckt. Über das vordere Außengelände der Viersener Moschee ziehen indes köstliche Düfte hinüber.

Landestypisches Essen gehört traditionell zum internationalen Kinderfest, zu dem die türkisch-islamische Union gestern eingeladen hatte. Unter einem langen Pavillon waren die unterschiedlichsten türkischen Spezialitäten aufgebaut oder brutzelten auf dem Grill, angefangen von Döner über Börek bis hin zu Dürüm. Ein Stückchen weiter, im Durchgang zur eigentlichen Moschee, formten Frauen aus einem Teig kleine Kugeln, die nächsten rollten diese mit Hilfe eines langen Stabes zu flachen Scheiben aus und wiederum andere füllten die Teigfladen mit Schafskäse und Spinat. Das ganze kam auf einen heißen Stein, innerhalb weniger Minuten waren die Gössöme, wie die Fladen in der Türkei heißen, fertig.

Ein bisschen schien das Fest unter der aktuellen politischen Großlage betreffend die Türkei zu leiden, denn anders als in den Vorjahren war die Zahl der nicht-türkischen Besucher überschaubar. "Was hier geschieht, ist wichtig und nicht, was in der Großpolitik geredet wird. Das Kinderfest ist ein Zeichen für Verständigung und Toleranz und wir in Viersen stehen den türkischen Bürgern zu Seite", betonte Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) bei der Eröffnung.

Etwas, das auch dem Ehrenvorsitzenden der türkischen Gemeinde Viersen, Fuat Arslan, am Herzen liegt. "Wir wollen uns integrieren. Integration betrifft immer zwei Seiten. Mit der türkischen Politik haben wir hier nichts zu tun. Wir betreiben keine Parteipolitik und wenn wir es tun würden, wäre es deutsche Politik", sagte Arslan. Statt Politik standen gestern Spiel, Spaß, Unterhaltung und Austausch auf dem Programm.

(tref)
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