Feiern in Brüggen Bracht feiert alte Freundschaften
Brüggen · Mit dem Wochenende „Freedom of the City“ wurde in Brüggen-Bracht bei Kaiserwetter auf dem Bischof-Dingelstad-Platz ein Fest der Freundschaft gefeiert – mit einem britisch-schottisch-irischen Rahmenprogramm.

Bracht feiert „Freedom in the City“
Bereits 1979 gab es schon mal in Brüggen eine Parade „Freedom of the City“ der dort stationierten Briten im Rahmen eines fünftägigen Spektakels zur Eröffnung des Jagdmuseums. Diese Tradition sollte nun mit einer Feier in Brüggen-Bracht wieder lebendig werden. Brüggens Bürgermeister Frank Gellen (CDU) begrüßte am Samstag um 18 Uhr die zahlreichen Besucher – als Intro dafür hatte er sich von dem Brüggener Dudelsackspieler Kian Johnston „Thunderstruck“ von AC/DC gewünscht. Er dankte vor allem den Kollegen der Wirtschaftsförderung, dem UBW-Mitglied Daniel van den Broek und der Historikerin Pia Terstappen, die in Kooperation mit dem Brüggener Bassdrummer der Crossed Swords Pipes & Drums Dirk Sönges die Idee, ein Fest in Bracht in alter Tradition zu gestalten, ausarbeiteten.
Mit dieser Feier sollte speziell Bracht wiederbelebt werden, da dort im Vergleich zu Brüggen weniger Veranstaltungen stattfinden, weniger Publikum dorthin findet und der Ortskern zu schön ist, um dort nicht etwas für die Bürger und die Menschen aus der Umgebung anzubieten.
„,Freedom of the City‘, jetzt schaue ich dem einen oder anderen Brachter ganz kritisch in die schelmisch lächelnden Augen: Das hat nichts mit Abspaltung von Brüggen und Born zu tun, wir bleiben ein Gemeindebund. ,Freedom of the City‘ heißt, dass wir uns unserer Vergangenheit besinnen“, so Gellen. Er erinnerte daran, dass die Engländer für Brüggen eine große Bedeutung hatten, denn nach dem Krieg bauten sie im Brachter Depot das größte Munitionslager in Europa auf. „Sie haben nachhaltig unsere Gemeinde mit geleitet, bewegt, aber wenn man jetzt ins Depot schaut, auch verändert“, beschreibt er. Nachbarn über die Staatsgrenzen hinaus kommen bei solch einem Fest zusammen und das sei gerade heute wichtig. Bei dieser Gelegenheit stellte er die neue Citymanagerin Miriam Jansen vor, die die Nachfolge von Dominik Seifert angetreten hat und sich nun mit der Wirtschaftsförderung um die Veranstaltungen im Ort kümmern wird.
Die Crossed Swords Pipes & Drums stimmten das Publikum anschließend auf britisch-schottisches Feeling ein und zogen im Fulldress spielend auf den Bischof-Dingelstad-Platz. Pipemajor Rainer Wagner wies bei seiner Vorstellung darauf hin, dass dies für die Musiker eine Art Generalprobe für den Auftritt beim The Royal Edinburgh Military Tattoo in etwa vier Wochen sei. Mit Stücken wie „Amazing Grace“ und „Highroad to Gairloch“ zeigten sie ihr Können bevor am Abend nocht die Band Ferry2Kerry mit typisch irischer Musik auftraten und der gebürtige Ire Mark Bennett in seiner humorigen Art das Publikum mit Gesang und Gitarre unterhielt.
Dazu wurden auf dem Platz Fish and Chips mit Whisky-Sauce, Coleslaw, aber auch Met wie etwa „Scottish Blood“ angeboten oder australische Buschläufer-Hüte aus Leder. Die Süßigkeit Fudge durfte natürlich auch nicht fehlen und man konnte sich mit Jack-Potatoe, Irish Coffee und Shortbread stärken. Der Bouleplatz wurde zum Biergarten umfunktioniert und ein liebevoll gestalteter Teegarten lud zum Aufenthalt ein.
Auch sonntags wurde weiter gefeiert mit der Band The Rakes of Mayfield, der Greenwood School of Irish Dancing und dem Theaterverein Alst, die mit Sketchen von Monty Python prüften, ob das Publikum den englischen Humor beherrscht.
Am späten Nachmittag durften sich die Gäste auf ein besonderes Highlight freuen: Königlicher Besuch hatte sich angekündigt und ungeduldig wartete man auf die Ankunft von Camilla und Prinz Charles – dargestellt durch den Theaterverein Alst.
Ob dieses Fest wiederholt wird, wird sich zeigen müssen. Für Bracht war es ein Erlebnis, was etwas besser hätte angenommen werden können.