Advent in Brüggen und Schwalmtal Märkte mit Schmusehasen und Krippen
Brüggen/Schwalmtal · In Schwalmtal-Waldniel und Brüggen-Bracht trafen sich viele Menschen für ein Wochenende bei den traditionellen Weihnachtsmärkten. In Bracht fiebert man rund um die Mühle dem nächsten Ereignis entgegen.
Die zehnte Mühlenweihnacht an der Brachter Mühle wurde zum Besuchermagneten. Die Menschen drängten sich an mehr als 25 Ständen vorbei, staunten über künstlerisches und handwerkliches Geschick von Ausstellern aus der Region, kauften und verzehrten. Die „Flummis“ von Roland Zetzen sangen, eine niederländische Juxkapelle spielte und der Musikverein Cäcilia Brüggen zog mit weihnachtlichen Klängen über den Markt. Auch Gebrüder-Grimms-Märchen-Figur Frau Holle schaute aus dem obersten Fenster des Mühlenturms heraus und schüttelte die Betten aus. Im Mühlencafé gab es Kaffee und Kuchen. Kein Wunder, dass Heinz Schmitz und Monika Janssen aus Kaldenkirchen sagten: „Der Weihnachtsmarkt ist sehr idyllisch.“
In der Mühle las ein Nikolaus-Darsteller den Kindern vom „kleinen Straßenfeger“ vor, bevor er Leckereien an die Kleinsten verteilte. Vor der Burundi-Pizzeria standen die Besucher Schlange und wurden von Brüggens Bürgermeister Frank Gellen persönlich bedient. Frisch geschnittene Mispelzweige zum Verkauf bot die 8d der Gesamtschule Brüggen zur Aufbesserung ihrer Klassenkasse an. Zum ersten Mal stand Günter Goertz mit seinen selbst gebastelten Krippen vor Ort: „Das Holz bekomme ich aus dem Kaldenkirchener Wald. Ich kenne den Förster gut.“ Er bot dazu „Günter’s Aufgesetzten“ an und verriet das Rezept: schwarze Johannisbeere, selbst gesammelte Blaubeeren aus dem Wald, saure Kirschen und Brombeere, Korn darauf und Kandiszucker.
Das nächste Ereignis in Bracht ist schon in Sicht: Die Mühle Sie soll noch in diesem Monat neue Flügel bekommen, ein Kran steht dafür schon bereit.
Bereits am Samstagnachmittag tummelten sich früh die Besucher auf dem Waldnieler Marktplatz. Nicht nur der Glühwein lud zum Verweilen ein, es gab auch eine Menge zu sehen. Weihnachtliche Holzdekoration fertigt Heinz Uhing zu Hause in seiner kleinen Werkstatt. Der Hobbybastler werkelt dort das ganze Jahr über und stellt auch beleuchtete Dekorationsstücke her. Gerne nimmt er Baumspenden entgegen, falls jemand einen Baum gefällt hat. Der Dülkener Handarbeitsverein St. Ulrich besteht zwar nur noch aus fünf Mitgliedern. Diese sind aber das ganze Jahr damit beschäftigt, Mützen, Schals, Loops für Kinder oder kleine Figürchen aus Garn herzustellen. Mit dem Verkaufserlös unterstützen sie das Behindertenhaus in Hardt, eine Mädchen-Fußballgruppe und ukrainische Kinderheime. „Wir gucken, wo Not am Mann ist“, sagt Denise von Amelen.
Miniaturdeko aus Astscheiben, bemalte Steine, lackierte und dekorierte Flaschen „mit frischer Landluft“ bot Stefan Dietrich aus Niederkrüchten an. Selbst gebastelte Karten zu verschiedenen Anlässen fertigen Gabi Friedlein und Ulrike Land. „Schade, dass weniger geschrieben wird“, bedauert Gabi Friedlein. Am Stand von Martina Coenen fanden die Besucher Schmuck und Uhren. Bio-Dinkelkissen gab es bei Michael und Jenny Schreiber. Die könnten als Handwärmer, bei Rücken- oder Bauchschmerzen und auch als Kälteanwendung bei Migräne eingesetzt werden, sagt sie.
„Raketenöfen“ aus recyceltem Stahl und alten Druckkesseln einer Heizung stellt Reza Heydari her. Er hat bereits im Iran als Schweißer gearbeitet und setzt seine Kenntnisse nun kreativ ein. „Wir lieben die Wärme des Feuers“, schwärmt seine Frau Yvonne. Honig aus der Imkerei Kiwitt wurde angeboten. „Wir haben tolle Zubereitungen gemacht, mit Salbei, mit Ingwer und mit Walnüssen“, sagte Günther Laufenberg. Er erklärte auch gerne den Nutzen von Bienenwachstüchern. Hochwertige Preise gab es bei der Verlosung des SC Waldniel zu gewinnen. Der Erlös aus dem Verkauf der Lose geht in die Jugendkasse.
Gestrickte Bären, Schmusehasen und Halswärmer lockten vor allem Kinder an den Stand des Jugendzentrums EFFA. Stephanie Könißer hatte kleine Glücksschweinchen genäht. Außerdem gab es auf dem Markt Wolkenkissen, Weihnachtsbäume, Betonkunst, Holzrentiere, Wandkränze, Holzwichtel. Mit dem Verkauf von gefüllten Weihnachtskugeln versuchten Schüler der Klasse 7d der Realschule die Kasse für ihre Klassenfahrt aufzubessern.