Viersen Essen und Gespräche beim Street-Food-Festival
Viersen · Tausende von Besuchern zog es am Wochenende in den Viersener Casinogarten. Das erste Street-Food-Festival lockte und begeisterte.
Über dem Viersener Casinogarten liegt ein Duftgemisch aus rauchigen Noten und süßen Gerüchen. Dort lockt frische Pasta, die im Parmesanlaib geschwenkt wird, ein Stückchen weiter ist es der Bacon-Donut, wobei das mit Schinken umwickelte Hackfleisch wirklich wie ein Donat aussieht. Katchapuni heißt es bei Israeli Food. Der geröstete Blumenkohl mit Avocado-Frischkäsedip und Tomaten serviert auf einem Blätterteigfladen lässt die Herzen von Vegetariern höher schlagen. Auch Veganer kommen beim Street-Food-Festival auf ihre Kosten.
Blumige Gerüche bestimmen bei T-Icy die Luft. „Wir brühen frischen, eiskalten Eistee auf“, informiert Kevin vom Stand. Der gesamte Casinogarten hat sich in ein einziges großes Genussland verwandelt. 30 Foodtrucks laden zu einer kulinarischen Weltreise ein. Die Besucher machen es sich in den aufgestellten Liegestühlen bequem, andere nehmen an den langen Bierzeltgarnituren Platz. Sie alle genießen ihr Essen. Es wird erzählt und gelacht, man lauscht der Live-Musik, die angenehm unterschwellig begleitet. Kleine Besucher sitzen in aufgebauten Sandkästen, üben sich in Teller-Jonglage oder lassen Diabolos kreisen. Eine entspannte Atmosphäre liegt über dem Platz, der mit bunten Wimpeln geschmückt und ein stückweit mit weißes Zeltsegeln überspannt ist.
Während die Besucher anstehen, studieren sie in aller Ruhe die aushängenden Speisekarten, beobachten, wie Essen vor ihren Augen frisch zubereitet wird und fragen auch mal den ein oder anderen, was er gerade aus dem Truck in Empfang genommen hat. „Das schmeckt einfach nur köstlich“, sagt Mario Linken, der sich gerade für ein Tandoori-Chicken-Curry entschieden hat. Der Blick von Nathalie Harbig fällt auf die Bambusschale, die der Besucher in der Hand hält. „Mal probieren?“, fragt Linken, der den Blick bemerkt hat. „Köstlich“, lautet Habigs Urteil, dann lacht sie und stellt sich vor. Harbig ist nämlich die Organisatorin des Festivals und kennt jeden der Aussteller persönlich. „Ich weiß überall, wie es schmeckt. Wir sind fünf Monate im Jahr unterwegs und essen schließlich selber bei den Kollegen auf dem Festival. Ich finde es immer wieder fantastisch, wie die Besucher über das Essen ins Gespräch kommt und zum gegenseitigen Probieren einladen“, sagt sie.
Das sieht auch Maren Schobala so. „Hier kommt man mit wildfremden Menschen, mit denen man an den Tischen sitzt, ins Gespräch und quatscht. Es ist einfach nur gemütlich“, sagt die junge Frau. Vor dem knallgelben alten amerikanischen Schulbus hat sich eine lange Schlange gebildet. Burger brutzeln in den Pfannen. „Für mich ist es nach vielen Jahren ein Heimspiel und das ist besonders schön“, sagt Eric Elbern. Der Stuttgarter, der mit dem Oldtimer-Schulbus angerollt ist und amerikanische Burger verkauft, ging einst in Dülken aufs Gymnasium.
„Ist das klasse“, sagt Yvonne Stelters über die Kinderküche vom Veranstalter „Tat&Drang“. Selber Kartoffelwaffeln am Stiel backen und Quark mit frischen Kräutern aus dem eigens angelegten Beet bereichern, macht den jungen Besuchern Spaß.