Bauvorhaben in Niederkrüchten So schön groß ist die Kita St. Bartholomäus

Niederkrüchten · Die katholische Kita St. Bartholomäus hat einen Anbau erhalten. Sie kann nun 20 weitere Mädchen und Jungen aufnehmen. Es ist nicht das einzige Vorhaben, mit dem neue Betreuungsplätze in Einrichtungen geschaffen werden.

So schön groß ist die Kita St. Bartholomäus geworden
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Foto: Daniela Buschkamp

Willy Randerath und Kalle Wassong kehrten jetzt an den Ort zurück, an dem sie vor 55 Jahren, Hand in Hand ihre Kindergartenzeit begannen. „Damals stand noch der Altbau“, erinnern sich der Architekt (59) und der heutige Bürgermeister bei der Einsegnung des neuen Anbaus. „Tante Renate im Rücken“ hätte damals dafür gesorgt, dass beide wohlbehalten bei den Ordensschwestern ankamen. Auf dem Gelände erlebte das Duo  einige Abenteuer und „hob so manchen Schatz aus dem Boden“, wie sich Architekt Randerath mit einem Lächeln erinnert.

Tante Renate und die damaligen Ordensschwestern sind aber längst Geschichte. Inzwischen kümmert sich der katholische Trägerverein „Horizonte“ auch um die zweigruppige Einrichtung in Niederkrüchten. Seit 2008 leitet Brigitte Böken diese Kita. Im Anbau sind einige Bereiche untergebracht: Differenzierungsräume etwa zum Schlafen, Spielen und Bauen und neue Sanitäranlagen sowie im Obergeschoss ein großzügiger Personalbereich mit einem markanten runden Fenster. Wegen der Erweiterung musste auch im vorhandenen Gebäude umgebaut werden: ein Verbindungsflur wurde geschaffen sowie zwei Personal-WCs und ein neuer Lagerraum für die Küche. Die Zahl der betreuten Kinder konnte von 40 auf 60 steigen. „Alle Plätze sind bereits vergeben“, sagt Böken. Für die Finanzierung sorgte das Land mit einer 90-prozentigen Förderung der Kosten in Höhe von 594.000 Euro, die übrigen zehn Prozent übernahm die Kommune

Für die Gemeinde Neiderkrüchten, die durch neue Baugebiete wie etwa Heineland immer jünger werde, sei dies ein wichtiger Baustein, um den wachsenden Bedarf an Kita-Plätzen zu decken, sagte Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos). Inzwischen gebe es zwar elf Kitas im Gemeindegebiet, doch perspektivisch werde auch dies nicht mehr ausreichen. Er geht davon aus, dass eine weitere „drei- oder sogar vier-gruppige Kita“ gebraucht wird. „Dafür suchen wir in Alt-Niederkrüchten einen Standort“, so Wassong. Baubeginn dafür soll in „zwei bis drei Jahren“ sein.

Kita-Leiterin Böken konnte jetzt zahlreiche Gäste zur offiziellen Übergabe begrüßen. Durch die Corona-Pandemie konnte der im Januar 2021 fertiggestellte Bau erst jetzt feierlich übergeben werden. Pfarrer Alexander Schweikert segnete die neuen Räume ein und wünschte „allen Kindern eine segensreiche Kindergartenzeit“.

Auf rund 594.000 Euro wurden die Kosten geschätzt; Architekt Willy Randerath ist zuversichtlich, dass der Anbau in diesem Finanzrahmen bleibt. Dies gelang trotz mancher Schwierigkeit, wie der Architekt erzählte: Durch Verzögerungen bei der Baugenehmigung habe man erst im August 2020 beginnen können. Zwar sei der Rohbau im September fertig gewesen, doch es habe Probleme gegeben, Firmen zu finden, die dann arbeiten konnten. So konnte die neue Küche erst kurz vor Ende der Sommerferien installiert werden. Während die Kinder die Bauarbeiter und Handwerker  neugierig beobachteten, mussten diese die Herausforderung meistern, bei laufendem Kita-Betrieb zu arbeiten. Und laut Architekt Randerath habe es erneut Bodenfunde gegeben. Anders als in seiner Kindergartenzeit seien diese aber nicht aufregend gewesen, sondern eher problematisch: Es habe sich um alte Fundamente gehandelt, die nirgendwo verzeichnet gewesen waren.

 Pfarrer Alexander Schweikert, Sylwia Digiacomo, Geschäftsführerin des Trägers Horizonte, Kita-Leiterin Brigitte Böken, Architekt Willy Randerath und Niederkrüchtens Bürgermeister Kalle Wassong (v.l.) durchtrennen das rote Band vor der Tür des neuen Anbaus. 
  RP-Fotos (4): D. Buschkamp

Pfarrer Alexander Schweikert, Sylwia Digiacomo, Geschäftsführerin des Trägers Horizonte, Kita-Leiterin Brigitte Böken, Architekt Willy Randerath und Niederkrüchtens Bürgermeister Kalle Wassong (v.l.) durchtrennen das rote Band vor der Tür des neuen Anbaus. RP-Fotos (4): D. Buschkamp

Foto: Daniela Buschkamp

Auch Sylwia Digiacomo, Geschäftsführerin des katholischen Trägers Horizonte, zeigte sich begeistert von der gelungenen Erweiterung. Sie dankte insbesondere den Nachbarn, die in der Bauphase viel Verständnis gezeigt hätten.

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