Brüggen So entwickeln sich die Kita-Zahlen in Brüggen

In Brüggen und Born steigt vor allem der Bedarf für Kinder ab zwei Jahren, während in Bracht durch einen Anstieg der Geburten ein höherer Bedarf für die Kinder bis zwei Jahre zu erwarten ist. Wie reagiert jetzt die Gemeinde?

 Immer mehr Kinder drängen in die Kitas. Der Brüggener Schulausschuss befasste sich jetzt mit den Planungen für die Kindertagesstätten.

Immer mehr Kinder drängen in die Kitas. Der Brüggener Schulausschuss befasste sich jetzt mit den Planungen für die Kindertagesstätten.

Foto: dpa

Wie entwickelt sich die Kindergartensituation in der Burggemeinde Brüggen? Rainer Müller, Vertreter des Kreisjugendamtes, berichtete im Schulausschuss über den Sachstand zur Bedarfsdeckung sowohl fürs laufende Kindergartenjahr als auch für die Zeit nach dem 1. August 2020, dem Beginn des nächsten Kindergartenjahres. Was fehlt, sind die Zahlen der „Pendler“ aus Tönisvorst: Einige Familien schicken ihre Kinder in Brüggen in die Kitas. Ein weiterer schlecht kalkulierbarer Faktor seien Neu-Zuzüge von Familien in die Gemeinde Brüggen und Born sowohl in Neubaugebiete als auch in die Altbaugebiete.

Gibt es eine ausreichende Zahl an Kindergartenplätze in Brüggen und Born? Die Frage hängt vom Alter der Kinder ab. Die Bedarfsplanung unterscheidet zwischen vier Altersgruppen. Zudem sind die Bedarfe in Brüggen, Brüggen-Born und Bracht unterschiedlich. Eindeutig aber ist die Tendenz: In Brüggen und Born steigt vor allem der Bedarf für Kinder ab zwei Jahren, während in Bracht durch einen Anstieg der Geburten ein höherer Bedarf für die Kinder bis zwei Jahre zu erwarten ist.

Was können Brüggener Eltern tun? Die Tagespflegeeinrichtungen könnten eine Alternative sein, auch wenn dort ebenfalls Plätze für Kinder von einem und zwei Jahren fehlen, während sie in den übrigen Altersgruppen ausgeglichen sind. Einen zusätzlichen Platz in der Tagespflege gibt es in der Altersgruppe null bis ein Jahr, für die Altersgruppe ein bis zwei Jahre allerdings einen Verlust von vier Plätzen. Durch eine Änderung der Gruppenstruktur der Einrichtungen St. Nikolaus und Lüttelbracht sowie zusätzliche Plätze bei Kunterbunt kann der Bedarf der Zwei- bis Dreijährigen teilweise aufgefangen werden. Weiterhin muss eine Überbelegung in Anspruch genommen werden. Das Kinderbildungsgesetz sieht vor, dass in Kindergartengruppen eine Überschreitung der vorgegebenen Platzzahl vorgenommen werden kann. Fehlende Plätze für Zweijährige könnten auch im Ortsteil Bracht angeboten werden.

Wie sieht es für die Eltern in Bracht aus? In Bracht fehlen vor allem Plätze im Bereich der über dreijährigen Kinder. In den Kindertagesstätten ist viel in Bewegung. Die Kindertagesstätte St. Mariä Himmelfahrt baut auf Wunsch des Trägers fünf Plätze ab, denkt allerdings alternativ über die Schaffung von fünf Inklusionsplätzen nach. Diese Planung sei jedoch noch nicht abschließend besprochen, so Müller. Es müsse geprüft werden, ob die Einrichtung dazu geeignet und ob der Bedarf in diesem Maße vorhanden sei. Die Kindertagesstätte Schleveringhoven wird zum 1. August 2020 aufgelöst, da der Mietvertrag ausläuft. 13 Kinder aus dem Bereich der über Dreijährigen werden von der Kindertagesstätte Mevissenfeld übernommen. Die Kindertagesstätte Mevissenfeld startet am 1. August 2020 mit drei Gruppen, im folgenden Jahr wird sie um eine vierte Gruppe erweitert.

Und wenn die Kita nicht fertig wird? Müller erwartet dies zwar nicht, hält aber einen Ausweichplan bereit: Es wird übergangsweise ein Container an der Kita Gartenstraße aufgestellt mit 25 Plätzen, die Gruppe Marktstraße wird beibehalten ebenso wie die Dreigruppigkeit der Kindertagesstätte St. Mariä Himmelfahrt. Dennoch würden dann im schlimmsten Fall 13 Plätze für die über Dreijährigen fehlen.

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