Kreis Viersen Besondere Sitzung: Sicherheitsabstand für Politiker

Das politische Leben ist in Corona-Zeiten fast vollständig zum Erliegen gekommen. Mit einer Ausnahme: Jetzt tagte der Kreis-Wahlausschuss.

 Die zehn Ausschussmitglieder hielten einen Sicherheitsabstand von zwei Stühlen zueinander ein.

Die zehn Ausschussmitglieder hielten einen Sicherheitsabstand von zwei Stühlen zueinander ein.

Foto: Martin Röse

Das gab es noch nie: Mit einem Sicherheitsabstand von zwei Stühlen zwischen sich und dem nächsten Ausschussmitglied haben die Kreispolitiker im „Forum“ getagt. Trotz Kontaktsperre musste der Kreiswahlausschuss zusammentreten, um die Wahlkreise für die Kommunalwahl im September festzulegen – sonst hätte der Kreis die gesetzte Frist des Landes (31. März) gerissen. Ausschussmitglied Hans Josef Kampe (CDU) trug sicherheitshalber einen Mundschutz. Über das Zusammentreffen während der Corona-Krise war auch der Ausschussvorsitzende nicht glücklich. Kreiswahlleiter Ingo Schabrich übte deutliche Kritik am Land NRW: „Ich hätte Ihnen und uns das gern erspart“, erklärte er zu Beginn der Sitzung. „Vom Land hätte ich mir gewünscht, dass man dort den Kommunen bei der gesetzten Frist entgegenkommt.“ Es wäre sinnvoll gewesen, wenn das Land über eine kurzfristige Änderung nachgedacht hätte, so Schabrich. „Dort hieß es aber, die Frist einzuhalten sei möglich. Das ist es auch, aber nur, weil Sie sich jetzt hierher begeben haben.“ Ein Mitglied murmelte: „Wenn ich krank werde, stelle ich Strafanzeige gegen die Ministerin.“

Eine Mehrheit aus CDU, FDP und Grünen stimmte für einen kurzfristig eingereichten Antrag der CDU, die 27 Wahlbezirke so fassen, dass möglichst keine Stadt oder Gemeinde zerschnitten wird. Die SPD stimmte dagegen, der Antrag sei zu spät gestellt worden.

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