Kreis Viersen Senioren-Union wirbt für Europawahl

Kreis Viersen · Die Senioren-Union wählte ihren Kreisvorstand neu. Europa-Experten berichteten zudem von der Bedeutung der anstehenden Wahl für das Europäische Parlament.

 Gabriele Peus-Bispinck, Vizepräsidentin der Europäischen Senioren-Union, sprach bei der Versammlung.

Gabriele Peus-Bispinck, Vizepräsidentin der Europäischen Senioren-Union, sprach bei der Versammlung.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Zwei sehr unterschiedliche Wahlen standen im Mittelpunkt der Kreisversammlung der Senioren-Union: die für den neuen Kreisvorstand und die zum Europäischen Parlament am 26. Mai. Während erstere routiniert mit der (meist Wieder-)Wahl der vorgeschlagenen Kandidaten abgewickelt wurde, war aus den Reden der Europa-Experten eine gewisse Nervosität herauszuhören.

Sowohl die Vizepräsidentin der Europäischen Senioren-Union, Gabriele Peus-Bispinck (Münster), als auch der niederrheinische CDU-Kandidat Stefan Berger (Schwalmtal) warben mit Nachdruck um eine Teilnahme an „dieser Schicksalswahl“, denn „wir dürfen Europa nicht den Kräften überlassen, die es spalten wollen“.

Dabei räumte Peus-Bispinck freimütig ein, dass es derzeit um Europa nicht zum Besten stehe: Der noch immer nicht geklärte Brexit, die fortwährenden Unruhen in Frankreich oder der Rechtsruck in Ungarn sorgten dafür, dass es in Europa derzeit „ziemlich chaotisch“ zugehe. Sie fürchte deshalb, dass „das größte Friedensprojekt, das es je auf der Erde gegeben hat“, Schaden nehmen könnte. Die Rückwendung zum Nationalen könne sie nicht verstehen angesichts der Vorteile, die die Europäische Union der exportabhängigen deutschen Wirtschaft biete; weiter verwies sie auf das „Erasmus“-Programm, das nicht nur Studierenden und Auszubildenden Aufenthalte im Ausland biete, sondern künftig auch Erwachsenen.

Angesichts des Aufkommens national-populistischer Parteien und Gruppierungen sah Peus-Bispinck die Funktionsfähigkeit des EU-Parlaments in Gefahr, denn „die Populisten stehen zusammen“. Stefan Berger wurde deutlicher. Es komme darauf an, dass es für eine „große Koalition“ reiche und damit auch für eine Wahl von Stefan Weber (CSU) zum Kommissionspräsidenten. Es gehe also um „Stabilität oder Unsicherheit“. Zur Stabilität beizutragen, liege auch in der Hand der Älteren, sagte Peus-Bispinck: „Wir haben die Macht und müssen das deutlich machen, indem wir wählen gehen.“

Die Senioren-Union wird weiter von Reinhard Maly (Tönisvorst) geführt. Seine Stellvertreter sind Berthold Bauer (Brüggen), Hans Lücker (Tönisvorst) und Manfred Horrig (Viersen). Schatzmeister blieb Karl-Heinz-Stoffers (Brüggen), neue Geschäftsführerin wurde Anni Terporten (Brüggen). Beisitzer sind Werner Hanewinkel (Willich), Alfred Knorr (Grefrath), Hannelore Louy und Jutta Maly (beide Tönisvorst) sowie Peter Oelers (Schwalmtal).

(mm)
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